Was ist Weißer Pfeffer?
Weißer Pfeffer ist nichts anderes als Schwarzer Pfeffer. Verwirrend? Aus der Pfefferpflanze (piper nigrum) entstehen je nach Erntezeitpunkt und Verarbeitung unterschiedliche Varianten. Weißer Pfeffer ist die Pfefferbeere ohne Fruchthülle, also nur der scharfe Samenkern.
Herkunft von Weißem Pfeffer
Die verschiedenen Varianten des Pfeffers können schon mal irritieren. Kurz gesagt: Die Pfefferbeere des Pfefferstrauches (piper nigrum), der echte Pfeffer, wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten geerntet und unterschiedlich verarbeitet. Die Folge sind vier verschiedene Gewürze, die aber aus der gleichen Pfefferbeere entstehen:
- Grüner Pfeffer: Unreife Beeren, eingelegt oder getrocknet, um die Fermentation zu unterbinden.
- Schwarzer Pfeffer: Unreife Beeren, getrocknet und fermentiert.
- Roter Pfeffer: Reife Beeren, entweder eingelegt oder getrocknet, um die Fermentation zu verhindern.
- Weißer Pfeffer: Reife Beeren, Fruchtfleisch und -hülle werden entfernt, nur der Samen wird genutzt.
Neben dem echten Pfeffer gibt es auch Pfefferspezialitäten und pfefferartige Gewürze. Verwirrt? Hier geht es zur Übersicht der Pfeffersorten.
Für Weißer Pfeffer werden die reifen roten Pfefferbeeren für einige Zeit in Wasser eingeweicht oder abgedeckt vergoren, sodass sich das Fruchtfleisch und die Fruchthülle von allein lösen. Anschließend werden sie geschält und es bleibt nur der Samenkern, auch Steinkern genannt, übrig. Der wird getrocknet und teilweise in der Sonne gebleicht.
Die Ursprünge der Pfefferpflanze liegen in Südindien, in Kerala. Im 4. Jahrhundert vor Christus brachte Alexander der Große Pfefferkörner nach Griechenland. Als Gewürz wurde Pfeffer erst später genutzt, doch dann wurde die Rarität schnell zu einer teuren Delikatesse. Bis neue Handelsrouten erschlossen wurden und der Pfeffer weit verbreitet zu einem bekannten und erschwinglichem Gewürz wurde.
Geschmack von Weißem Pfeffer
Da Weißer Pfeffer durch das nicht verarbeitete Fruchtfleisch weniger ätherische Öle hat als die anderen Varianten, ist er weniger aromatisch, aber dafür schärfer als Schwarzer, Grüner oder Roter Pfeffer. Zu einem Gericht hinzugefügt dominiert die Schärfe allerdings nicht die Aromen anderer Zutaten.
Verwendung von Weißem Pfeffer
Wofür wird Weißer Pfeffer verwendet?
Weißer Pfeffer verleiht Wildgerichten, Würsten sowie eingelegtem Gemüse und Lebkuchen ein einzigartiges Aroma. Besonders häufig wird das Gewürz fein gemahlen in hellen Saucen, cremigen Gerichten und Dressings verwendet. Es eignet sich jedoch auch hervorragend für Rezepte mit Pilzen, sowie Fisch- und Geflügelgerichte, da es dank seiner hellen Farbe nahezu unsichtbar ist, aber dennoch die Gerichte verfeinert.
Wie wird Weißer Pfeffer verwendet?
Beim Einsatz von Weißem Pfeffer ist wegen der Schärfe zu sparsamen Dosieren geraten. Ähnlich wie schwarzer Pfeffer sollte auch der weiße Pfeffer stets frisch gemahlen werden. Er eignet sich ideal zum Abschmecken in letzter Minute, da er Schärfe ohne geschmackliche Veränderung hinzufügt.
Ersatz für Weißen Pfeffer – welche Alternativen gibt es?
Ist kein Weißer Pfeffer zur Hand, kann als Alternative auf andere Sorten des echten Pfeffers wie Schwarzen oder Grünen Pfeffer zurückgreifen. Jede dieser Sorten hat ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack – bei der Dosierung sollte beachtet werden, dass sie etwas mehr Aromen und weniger Schärfe mit als die weiße Variante mitbringen.
Weißer Pfeffer in Fakten
- Schärfegrad: Scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen, geschrotet
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Weißen Pfeffer?
Weißer Pfeffer ist in Lebensmittelgeschäften wie Rewe und Edeka und auch Discountern wie Aldi erhältlich. In Gewürzläden sowieso und Online-Shops bieten eine ganze Bandbreite an Produkten des Gewürzes, ob ganz, gemahlen oder geschrotet:
Pfeffersorten von A-Z
Schon gewusst?
Achtung: Es gibt aber auch weiße Pfefferkörner, die durch das Schälen der noch unreifen Früchte entstehen. Die sind kein echter Weißer Pfeffer, sondern werden oft als „heller Pfeffer“ bezeichnet.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze