Die Hallertau: Das Anbaugebiet
Die Hallertau im Hügelland zwischen Ingolstadt, Landshut und Freising ist eine jahrhundertealte Kulturlandschaft, die von den Hopfengärten geprägt ist. Sie gilt mit etwa 2.400 Quadratkilometern als das weltweit größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet. Hier werden etwa 86 Prozent des Hopfens für deutsche Brauereien erzeugt. Der Weltmarktanteil Hallertauer Hopfens beträgt knapp 32 Prozent. Demnach ist der Hopfen in der Hallertau die Haupterwerbsquelle vieler Pflanzerfamilien. Die überaus lange Erfahrung macht sich in der Produktqualität bemerkbar – und deretwegen kauft quasi die ganze Welt Hallertauer Hopfen. Denn bereits seit dem Mittelalter würzt der Hopfen das bis dato recht fade Bier.
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Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen.
Hallertauer Hopfen Bier Empfehlungen
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Hallertauer Hopfen Herstellung
Gepflegte Hopfenanlagen in der Hallertau ermöglichen auskömmliche Erträge an den grünen Fruchtzapfen des „Gemeinen Hopfens“ (Humulus lupulus). Aus diesen Hopfendolden wird das Hopfenmehl Lupulin gewonnen – und darin steckt die Essenz der Braukunst. Denn Hopfen gibt dem Bier als Bitterstoff und als ätherisches Öl Haltbarkeit, Schaumvermögen und einen zart-herben Geschmack.
Bei der Hopfengewinnung herrscht strengste Geschlechtertrennung: Weil nur der unbefruchtete Blütenstand der weiblichen Pflanze, also besagter Hopfenzapfen, zur Bierbrauerei genutzt werden kann. Alle männlichen Pflanzen werden zielgerichtet gerodet, um eine Befruchtung der weiblichen Blüten zu verhindern. Die unbefruchteten weiblichen Blütenstände wachsen sich meterhoch aus und liefern die Hopfenzapfen, die aus Braugerste zartbitteres Bier machen. Das Hopfenbitter aus dem Zapfen sorgt also für das wahre Aroma im gut gehopften Bier. Es verleiht ihm Klarheit und Haltbarkeit.
Der Anbau des Hopfens beginnt alljährlich Ende April mit dem Aufdrehen der zarten Hopfentriebe am Aufleitdraht. Nach sorgfältiger Pflege der Hopfenkulturen erfolgt Ende August das sogenannte „Hopfenzupfa“, wenn die Dolden von den Reben getrennt werden. Anschließend erfolgt die Trocknung in der Hopfendarre. Die erzeugten Extrakte oder Pellets stehen nun der Brauwirtschaft zur Verfügung.
Beim Bierbrauen werden Aromahopfen und Bitterhopfen verwendet. Aromahopfensorten heißen Hallertauer Tradition oder Mittelfrüh – die Untersorte Cascade Hopfen versorgt Biere mit Anklängen von Zitrusfrüchten und ist besonders für IPA Biere beliebt. Bitterhopfensorten sind Herkules Hopfen und Hallertauer Magnum.
Bekannte Hallertauer Hopfen Brauereien
Nicht nur bayerische Brauereien verwenden den Hopfen aus der Hallertau als Hauptkomponente für ihre Erzeugnisse. Vor allem durch die Craft Beer Bewegung hat es das Traditionsgewächs auch in die Braukessel in anderen Ländern und bei Hobbybrauern geschafft.
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Unser Fazit
Im Zentrum Bayerns liegt die Hallertau, die weltweit größte Hopfenregion. Schon seit Jahrhunderten wird in der Hallertau Hopfen kultiviert und als bedeutender Wirtschaftsfaktor gepflegt. Bis heute prägt der Hopfenanbau sowohl die Kultur und die Identität der Menschen als auch das Landschaftsbild.
Hopfensorten von A-Z
Kurz gesagt
In der Hallertau gibt es das Sprichwort: „Der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen.“ Die unermüdliche Arbeit der Hopfenbauern im Herzen Bayerns ist die Basis des großen wirtschaftlichen Erfolgs des Hallertauer Hopfens.
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feinkosten Redaktion