Humulus lupulus - Echter Hopfen, so die genaue Bezeichnung der Pflanze, die beim Brauen von Bier zum Einsatz kommt. Auch wenn jener Hopfen auch für andere Zwecke genutzt werden kann, so fließen doch 95 Prozent der jährlichen Ernte in Bier. Im Frühjahr werden die alten Hopfenpflanzen auf 20 Zentimeter unter der Erde zurückgeschnitten und starten von da an ein rasantes Rennen zum Tag der Ernte. Denn am Tag wächst die Pflanze um bis zu 30 Zentimeter. Im Gegensatz zum Gras kann man dem Hopfen also tatsächlich beim Wachsen zuschauen. Am Ende erreicht er eine Höhe von 7 Metern.

Egal ob als Doldenhopfen oder Pellets, im Brauprozess erfüllt die Pflanze zwei essenzielle Aufgaben: zum einen den bereits angesprochenen Beitrag zum Geschmack des Bieres und zum anderen zur Haltbarkeit des Brauerzeugnisses. Denn Hopfen hat eine antibakterielle Wirkung.

Grundsätzlich lässt sich der Hopfen in zwei Arten unterteilen: den Aromahopfen und Bitterhopfen. Beide Hopfenarten enthalten Bitterstoffe in Form von Alphasäuren und Aromen in Form von ätherischen Ölen.

Da der Alphasäuregehalt im sogenannten Aromahopfen deutlich geringer ist, kommen hier die natürlichen Aromen im Brauprozess deutlich zur Geltung, ohne dass die Bittere im Bier merklich erhöht wird. Das Ergebnis sind Biere mit starken Aromen verschiedenster Prägung. Am geläufigsten sind hier Zitrusaromen und andere Fruchtnoten, die besonders bei Craft-Bieren sehr beliebt sind.

Bitterhopfen zeichnet sich hingegen durch einen hohen Anteil an Bitterstoffen aus, die dem Bier seine typisch bittere Note verleihen. Je höher der Gehalt an Alphasäuren in einem Bier ausfällt, desto höher ist auch dessen Bitterkeit. Gemessen wird die in IBU (International Bitterness Units). Der angegebene IBU-Wert steht für die Milligramm an gelösten Alphasäuren im Bier.

Deutschland zählt zu den Top-3 der Hopfenanbaunationen weltweit. Über 92 Prozent der in Deutschland angepflanzten Hopfenflächen befinden sich in Süddeutschland. Darunter auch das Anbaugebiet Hallertau, das mit rund 15.000 Hektar Fläche das größte Hopfenanbaugebiet der Welt ist.

So verwundert es nicht, dass auch drei der beliebtesten Bitterhopfen aus der Hallertau stammen. Nämlich Hallertauer Magnum, Merkur und Taurus. Mit dem Herkules Hopfen ist eine Abwandlung der Sorte Taurus ebenfalls weit verbreitet.

Bei den Aromasorten sticht besonders der Tettnanger Aromahopfen hervor, der rund 50 Prozent der namengebenden Felder des Tettnanger Hopfenanbaugebiets belegt. Spezielle Aromasorten wie etwa Perle (würzig, mit Aromen von Zeder und Orange), Saphir (fruchtige Zitrusnote ohne Süße) und Opal (Aromen von Anis, Aprikose und Zitrusfrüchten) sind ebenfalls sehr beliebt.

Da besonders die wachsende Craft-Beer Szene viele Aromen mit speziellen Hopfensorten kreiert, wird immer weiter an neuen Kreationen gearbeitet. So sind mit der Zeit Mandarina Bavaria (Aromen von Mandarine), Ariana (mildes Hopfenaroma von Beere, süßen Früchten und Zitrus) oder Callista (intensive fruchtig mit Nuancen von Aprikose, Maracuja, Waldfrüchten und Grapefruit) entstanden.