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Pale Ale

Vom britischen Klassiker zum Anführer der Craft-Beer Revolution
Pale Ale in Fakten
  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Seit Anfang des 18. Jahrhunderts
  • Kalorien: 182 kcal pro 330 ml
  • Ø Alkoholgehalt: 4,7 %
  • Aus der Ale Biersorte ist mit der Craft-Beer-Bewegung ein übergeordneter Bierstil entstanden
  • Berühmte Bierstile wie IPA (India Pale Ale), Amber Ale oder American Pale Ale sind dem Pale Ale unterzuordnen
  • Auch wenn der Name auf ein helles Bier schließen lässt, gibt es mittlerweile auch dunkle und andersfarbige Pale Ales
Pale Ale auf der Pub Theke

Die Geschichte vom Pale Ale

Wer in die Geschichte des Pale Ales eintaucht, wird schon zu Beginn auf die Ursprungsgeschichte des Ales stoßen und erkennen, dass Pale Ale nach viel Jahrhunderten Biergeschichte ein echter Game-Changer war.
Denn auch wenn Bier schon zu Zeiten der Römer gebraut wurde, dauerte es letztlich bis ins 18. Jahrhundert, eine Grundeigenschaft des Bieres zu verändern - nämlich dessen Farbe. Die genauen Jahreszahlen zur Entstehung des Pale Ale und dessen Geschichte variieren. Fest steht, dass Pale Ale erstmals im Jahr 1703 in England Erwähnung findet.

Doch was macht das Pale Ale so besonders?

Ebenfalls steht fest, dass der Darrungsprozess des eingesetzten Malzes eine entscheidende Rolle spielt. Denn statt über offenem Feuer konnten die Briten mit der Erfindung der rauchfreien Darre durch Nicholas Halse im Jahre 1635 indirekt Malze darren. Das gedarrte Malz war im Vergleich zu den über Feuer gedarrten Malzen sehr hell.
Viele Quellen legen die Erfindung des Koks (1713) als Grundlage für die Entstehung des Pale Ale (1703) dar, was jedoch aufgrund der zeitlichen Differenzen eher unwahrscheinlich ist. So oder so, hatten die Engländer eine Methode entwickelt, erstmals helles Malz zu produzieren und daraus entsprechend helles Bier herzustellen. Daher auch der Namensteil „Pale“, der aus dem englischen übersetzt so viel wie „blass“, „bleich“, „hell“ bedeutet.

Pales Ales probieren

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Herstellung

Wie zu dieser Zeit üblich, war auch das neue Pale Ale ein obergäriges Bier. Da Carl von Linde sich erst Ende des 19. Jahrhunderts anschickte, die Kältemaschine zu entwickeln, wurden die meisten Biere ganzjährig nach obergäriger Braumethode hergestellt, die Gärungstemperaturen um die 20 Grad benötigt. Beim Pale Ale liegt die Gärungstemperatur üblicherweise zwischen 15 und 20 Grad Celsius, wobei das Bier insgesamt einem kürzeren Gärprozess unterzogen wird, als es bei Lager-Bieren der Fall ist.
Um die typische Farbe des Pale Ales zu erhalten, werden vorwiegend helle Malze verwendet. Wobei der Zielfarbton alles andere als einheitlich ist. Mit der Zeit entwickelten sich diverse Unterarten des Pale Ales, deren Farbtöne von Braun, über Bernsteinfarben bis hin ins rötliche gehen. Da ein Pale Ale nicht nur für seinen Farbton, sondern auch seinen bitteren Geschmack bekannt ist, kommt beim Brauprozess zudem eine ordentliche Menge Hopfen zum Einsatz.

Aussehen, Geruch & Geschmack

Im Glas kann ein Pale Ale verschiedene Farbtöne vom Roten bis ins Braune annehmen. Im klassischen Sinne ist es aber dem Namen entsprechend hellgelb bis orange.
Das ursprüngliche Pale Ale aus dem 18. Jahrhundert unterschied sich deutlich vom heute geläufigen Pale Ale. Während damals das Verhältnis vom Malz zum Hopfen noch relativ ausgeglichen war, bestechen moderne Pale Ales mit einer hohen Bittere. Dennoch wurde das Pale Ale schon damals als bitter wahrgenommen, weshalb es phasenweise als „Bitter“ statt Pale Ale bezeichnet wurde.
Die modernen Pale Ales, sind häufig dem Craft-Beer zuzuordnen und definieren sich über fruchtige Aromen, die durch den eingesetzten Hopfen definiert werden. Diese bestimmen auch den Geschmack eines Pale Ales, wobei besonders oft Grapefruit und andere Zitrusfrüchte hervorstechen.

Bekannte Pale Ale Brauereien

Was im 18. Jahrhundert als neue Biersorte begann, ist heute viel mehr als nur eine Biersorte. Nimmt man es genau, müsste man Pale Ale vielmehr als Oberbegriff und eigene Bierart mit diversen untergeordneten Biersorten bezeichnen. Entsprechend groß ist auch die Zahl der bekannten Marken, die den Markt mit ihren Pale Ale-Ablegern bereichern. Darunter auch IPAs, Amber Ales oder American Pale Ale.
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Unser Fazit

Ob es nun die rauchfreie Darre oder die Erfindung des Koks war – am Ende sind wir froh, das Pale Ale als Teil unseres Bier-Horizontes zu wissen. Besonders die modernen Ableger mit fruchtigen Noten und bitterem Charakter liefern viele Biere, die sich im Rahmen der Craft-Beer Bewegung immer größerer Beliebtheit erfreuen. Ein Pale Ale sollte heutzutage in keinem Feinschmecker-Repertoire fehlen.
Kurz gesagt
Einst stand Pale Ale stellvertretend für ein neues Zeitalter in der Bierwelt. Ein helles Bier eroberte Britannien und setzte im 18. Jahrhundert neue Maßstäbe. Es dauert nicht lange und das neue, hopfenbittere Gebräu übernahm die Theken des Landes. So weit, dass Bier generell nur noch „Bitter“ genannt wurde und das klassische „English Pale Ale“ bis heute diesen Beinamen trägt. Doch sollte es nicht bei der einen Variante bleiben.
Carsten Konsen
Carsten Konsen
feinkosten Redakteur