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Bier entdecken

Craft-Beer

Wie Brauereien & Shops der Craft-Beer-Szene die Bierwelt verändern
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Craft-Beer in Fakten
  • Ursprungsland: USA
  • Seit Ende des 20. Jahrhunderts
  • Um die Biereinöde USA wiederzubeleben, brachte das Homebrewing Vielfalt und Abwechslung an die Bars
  • Zur Jahrtausendwende fand Craft-Bier seinen Weg nach Europa
  • Heute sind auch in Deutschland trotz Reinheitsgebot zahlreiche Craft-Bier Brauereien auf der Bierlandkarte zu finden
  • Es entstehen immer wieder neue Craft Beer Sorten von Baltic Porter zu NEIPA

Was ist Craft Beer?

Direkt zu Beginn die alles entscheidende Frage. Geht man dem Namen, bzw. der Übersetzung nach handelt es sich bei der Biersorte Craft Beer um Handwerksbier. Also ein handwerklich hergestelltes Bier, nicht um Bier für Handwerker. Doch ist damit bei weitem nicht alles gesagt. Denn Craft-Bier ist im Grunde viel mehr als das, was die Übersetzung sagt und in vielen Punkten der eigentlichen Bedeutung schon weit entflohen.
Ursprünglich war Craftbeer die Antwort auf industriell hergestellte Biere. Ein Gegenprodukt zur Massenware aus Großbrauereien. Ein Ansatz des Bierbrauens, der den Fokus auf regionale und qualitativ hochwertige Zutaten legte. Craftbier soll sich von Industriebieren abheben, besonders durch den Geschmack. Dabei geht es nicht um spezielle Biersorten, die als Craft-Bier bezeichnet werden, sondern vielmehr um die Neuinterpretation traditioneller, beliebter oder auch vergessener Biere.
Anchor Steam Brauerei in San Francisco

Die Geschichte des Craft-Biers

Ein Blick in die Geschichtsbücher verrät, dass Craftbier seinen Ursprung unweigerlich in den USA hat. Erstaunlich, da so ziemlich jede Geschichte mit Bier seinen Ursprung in Europa zu haben scheint. In den USA führte jedoch die Prohibition in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dazu, dass massenweise Brauereien schließen mussten. Kein Wunder, schließlich wurde von heut auf Morgen der Verkauf von Alkohol verboten.
Das Ganze führte so weit, dass von einst 1.700 Brauereien nur noch einige wenige Großbrauereien übrig blieben. Diese stellten die Produktion kurzerhand auf Malzbier um und konnten sich so über Wasser halten. Als diese Großbrauereien in den 1970er-Jahren sämtliche Konkurrenz vom Markt verdrängten, war die Bierlandschaft in den USA eine geschmackliche Einöde mit süffigem Einheitsbrei.

Die Craft-Beer Revolution

Kein Wunder also, dass sich in dieser Zeit eine Entwicklung im Untergrund anbahnt. So entschlossen sich zahlreiche Amerikaner ihr eigenes Bier zu brauen. Als im Jahr 1978 ein gewisser Jimmy Carter als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ein Gesetz verabschiedet, dass sowohl das Bierbrauen in den eigenen Wänden, als auch den Verkauf der Biere erlaubte, war der Startschuss für die Craft-Beer Bewegung gefallen.
Es dauerte nur wenige Jahre, bis die Zahl der Brauereien in den USA wieder deutlich stieg. Aus rund 8 offiziellen Brauereien im Jahr 1980 sind bis heute etwa 7.000 US-Amerikanische Brauereien geworden. Von den USA schwappte der Craftbier Trend kurz nach dem Jahrtausendwechsel auch nach Europa über. Besonders in den skandinavischen Ländern fand das Prinzip großen Zuspruch. Erst um das Jahr 2010 herum ist auch in Deutschland ein deutliches Wachstum der Craft-Bier Szene zu verzeichnen.

Craft Beer Empfehlungen

craft-beer-pub-bärtig

Definition

Bier oder Craft Bier, das ist hier die Frage

Auch wenn das Prinzip des Craft-Biers klar ist, gibt es bis heute keine einheitliche Definition, was genau als Craft-Beer bezeichnet werden darf. Es gibt viele theoretische Ansätze, die es jedoch nicht schaffen, einen generellen Standard zu bestimmen.
In den USA müssen Craft-Bier Brauereien „small, independent & traditional“ sein. Demnach dürfen sie einen Jahresausstoß von umgerechnet 10 Millionen Hektolitern nicht überschreiten, sie müssen mindestens 75 Prozent der Firmenanteile in eigener Hand haben und die Produkte müssen, besonders in Bezug auf die Zutaten, traditionell hergestellt werden.

Craft Beer in Deutschland

Legt man die Definition des Craft-Beers aus den USA auf deutsche Brauereien, wären die meisten Brauereien in Deutschland Craft-Beer-Brauereien. Denn selbst die größten Produzenten kommen nicht an die 10 Millionen Hektoliter Grenze heran. Und da in Deutschland nach dem Reinheitsgebot gebraut wird, wäre auch der Punkt „Tradition“ kein Problem. Lediglich die Brauereien, die Teil eines Konzerns sind, würden bei „Independent“ durchfallen.
In Deutschland definiert sich Craftbier im Grunde über den einzigartigen Geschmack, der es von herkömmlichen Bieren abhebt. Das liegt vor allem an der Experimentierfreude der Craft-Brewer, die diverse Hopfen- und Malzsorten kombinieren, um ihre besonderen Kreationen zum Leben zu erwecken.
1978 erlässt Jimmy Carter das Homebrewing-Gesetz. Sein Bruder, Billy Carter, war Brauer und 1977 wurde ein Bier nach ihm benannt – das Billy Beer. Ob und inwieweit diese Leidenschaft für Bier im Hause Carter für den Erlass des Gesetzes verantwortlich war, ist nicht übermittelt.
Carsten Konsen
feinkosten Bierressort

Beliebte Craft-Beer Marken und Sorten

Ein weitverbreitetes Missverständnis ist die Annahme, dass es sich bei Craft-Beer um spezielle Biersorten handelt, die als solches bezeichnet werden. Dabei haben viele Biere, die heute explizit der Craft-Bier Bewegung zugeordnet werden, eine oftmals große historische Bedeutung in der Geschichte des Bieres. So zum Beispiel bei Sorten wie dem IPA, Gose, Pale Ale und Co.
Und da die Craft-Beer Revolution schon seit den 1980er-Jahren in Gange ist, muss man heutzutage festhalten, dass Craft-Beer und Tradition definitiv kein Widerspruch sein muss. Einige der bekanntesten und beliebtesten Craft-Bier Brauereien schauen auf mehrere Jahrzehnte Unternehmensgeschichte zurück.
Brooklyn Brewery
Brooklyn Brewery
  • Aus New York City
  • Bestes US Craft Beer
  • Seit 1988
Stone Brewing
Stone Brewing
  • Top 10 US Craftbeer-Brauereien
  • Seit 1996
  • Stone IPA
Sierra Nevada Brewery
Sierra Nevada Brewery
  • Craft-Beer aus Kalifornien
  • Seit 1980
  • Bekannt für Pale Ale
BrewDog
BrewDog
  • Enorme Anzahl kreativer Biere
  • Punk IPA, Pale Ale, Sours
  • versandkostenfrei ab € 49
Insel-Brauerei
Insel-Brauerei
  • Einzigartige Flaschenreifung
  • World Beer Awards 2018
  • Mit eigenem Online-Shop
Wildwuchs Brauerei
Wildwuchs Brauerei
  • Craftbeer aus Hamburg
  • Seit 2014
  • Mit eigenem Online-Shop
Vagabund Brauerei
Vagabund Brauerei
  • Brauerei & Brewpub in Berlin
  • Mit eigenem Online-Shop
  • Klassische Craft-Biere
Sudden Death Brewing
Sudden Death Brewing
  • Pale Ale, IPA, Stout & Sour
  • Craft-Beer aus Lübeck
  • Gratis Versand ab 50 €
Bräugier
Bräugier
  • Brauerei aus Berlin
  • Deutsches Craft-Beer
  • Eigener BrewPub
Selbstbedienungs Zapfanlage mit 2 Personen

Unser Fazit

Auch wenn Billy Carter wohl nichts mit der Gesetzgebung in den USA zu tun hatte, verdanken wir dem amerikanischen Rechtsstaat eine Bierbewegung, die die Welt veränderte und uns noch heute immer neue und spannende Bierkreationen ermöglicht. In Deutschland ist die Biervielfalt mit den Craft-Bieren ebenfalls gewachsen und das, ohne das Reinheitsgebot zu verletzen. Craft-Beer ist nicht mehr wegzudenken und mittlerweile sogar bei den Großbrauereien angekommen.
Kurz gesagt
Freiheit ist das höchste Gut in Amerika, das sollte kein Geheimnis sein. So ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Eigendynamik entwickelt, wenn man dem amerikanischen Volk etwas verbietet. Doch sicherlich hätten nur die wenigsten gedacht, dass sich daraus ein weltweiter Trend entwickelt, der bis heute ungebrochen ist: Craft-Beer erobert die Welt und beschert uns immer neue Biere, die mehr sind als nur bitter oder fruchtig.
Carsten Konsen
Carsten Konsen
feinkosten Redakteur