Bierflasche in Glas giessen
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Lagerbier

Von der kühlen Gärung zum heißen Verkaufsschlager
Lager bier in Fakten
  • Region: Bayern, Niederösterreich
  • Seit Mitte des 19. Jahrhunderts
  • Es gibt helles und dunkles Lager

Lagerbier Empfehlungen

Lagerbiere sind vollmundig, angenehm weich zu trinken und spritzig. Für helles wie dunkles Lagerbier liegt die beste Trinktemperatur bei 8 °C.

Die Geschichte vom Lagerbier

Zapfanlage
Im Winter gebraut, im Sommer getrunken: Der Name Lagerbier bezieht sich auf das früher anspruchsvolle Brauen und Lagern untergäriger Biere. Für die Braumeister eine echte Herausforderung in einer Zeit als Eismaschine und Reinzucht-Hefen noch nicht erfunden waren.
Im weitesten Sinne bezeichnet man alle untergärigen Biere als Lagerbiere, also beispielsweise Pilsner, Märzen, Bock und Export. Obergärige Biere, wie Weißbier, bezeichnet man demgegenüber als Ales. Was Geschmack, Farbe und Alkoholgehalt angeht, variieren die Lagerbiere stark. Im engeren Sinne ist das Lagerbier ein schwach gehopftes, untergäriges Bier. Die bekanntesten Lagerbiere sind das Wiener Lager und das Münchner Lager.

Wiener Lager: geballtes Brauwissen

An der Erfolgsgeschichte des modernen Lagerbiers war der Schwechater Braumeister und Brauereibesitzer Anton Dreher maßgeblich beteiligt: Er braute um 1840 das Wiener Lagerbier, ein dunkles, klares und sehr vollmundiges Bier. Dieses Bier war zunächst in Wien ein Riesenerfolg, machte seinen Erfinder zum „Bierkönig“ und seine Brauerei zeitweise zur größten Europas. Anton Dreher brachte sein auf vielen Auslandsreisen erworbenes Wissen über das Bierbrauen ein und achtete sehr auf Hygiene.

Münchner Lager: erste Brauerei mit Eismaschine

Gabriel Sedlmayr, Reisebegleiter und Freund von Anton Dreher, führte seine Münchner Spatenbrauerei mit Lagerbieren ebenfalls zu großen Erfolgen. Er nutzte in den 1870er-Jahren als erster in einer Brauerei die von Carl von Linde erfundene Eismaschine.
Vor Erfindung der Eismaschine braute man die untergärigen Lagerbiere im Winter, ausgeschenkt wurden sie im Sommer – am besten im Biergarten.
feinkosten Redaktion
Bierflasche in Glas giessen

Herstellung

Die untergärige Hefe, mit der Lagerbiere gebraut werden, verwandelt den Zucker am besten bei kühlen Temperaturen zwischen 4 und 9 °C in Alkohol. Das Lagerbier hat eine Stammwürze zwischen 10 und 14 Grad Plato (°P). Der Alkoholgehalt liegt zwischen 3,5 und 5,5 Prozent. Man unterscheidet helles und dunkles Lagerbier. Das Lager ist im Vergleich zu dem ebenfalls untergärigen Bierstil Pilsner nur schwach gehopft.

Gut gekühlt vom Eiskeller in den Biergarten

Vor der Erfindung von Kühlmaschinen konnte man untergärige Biere nur in den Wintermonaten oder nur in kühlen Gegenden brauen, beispielsweise in der Alpenregion. Bis zum Trinkgenuss im Sommer lagerte man die Biere in Höhlen oder Eiskellern. Über diesen Bierkellern pflanzte man gerne schattenspendende, flachwurzelnde Kastanienbäume, damit sich das Bierlager nicht aufheizte. Und konnte es einen besseren Ort geben, im Sommer ein frisches Bier zu genießen? So entstanden unter dem flächigen, dichten Blätterdach der Kastanien die ersten Biergärten.

Nur echt mit untergärigen Reinzucht-Hefen

Über viele Jahrhunderte war es nicht möglich, beim Gärungsprozess ausschließlich untergärige Hefe zu verwenden. Denn ohne Reinzucht-Hefen arbeiten auch bei kühlen Temperaturen obergärige Hefen mit und „verfälschen“ dadurch das untergärige Bier. Emil Christian Hansen gelang es Ende des 19. Jahrhunderts Hefestämme für die Carlsberg Brauerei in Kopenhagen zu isolieren. Erst seither können Biere mit ausschließlich untergäriger Hefe gebraut werden.

Aussehen, Geruch & Geschmack

Optisch ist Lagerbier üblicherweise blank. Farblich kann das Bier von hellgelb bis ins warm Braune variieren. Abhängig von den Malzen entsteht so auch dunkles Lager. Lager zeichnen sich optisch durch eine hohe, großporige Schaumkrone aus.
Die ausschließlich untergärige Hefe bei Lager sorgt für einen unverfälschten klaren Geschmack, der nicht lange auf der Zunge bleibt oder einen nachgeschmack hinterlässt. Durch den geringen Hopfenanteil ist Lager zudem generell wenig bitter.

Brauereien & Shops

Untergärige Biere werden regional als Pilsner, Märzen oder Export überall gebraut. Ein sehr erfolgreiches Lagerbier ist derzeit das Münchner Helle. Bekannte Brauereien sind beispielsweise:
Hopfengarten-Bamberg
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  • Bayerische Brauerei
  • Hauseigener Hopfen
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Abita Brewing Company
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  • Im Herzen Louisianas
  • Lagerbiere
  • Innovative Brauprozesse
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Unser Fazit

Vollmundig, körperreich und gleichzeitig spritzig – diese Eigenschaften machen Lagerbier zum Trinkgenuss. Vor allem als Münchner Helles gehört dieses untergärige Vollbier zu den derzeit beliebtesten Bierstilen in Deutschland.
Kurz gesagt
Fruchtbare Freundschaft: Anton Dreher und Gabriel Sedlmayr „erfanden“ fast zeitgleich das Wiener Lagerbier und das Münchner Lagerbier. Auf ihren gemeinsamen Reisen sammelten die beiden Freunde internationales Brauwissen, mit dem sie ihre neuen Biere zum Riesenerfolg machten.
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