Ein Traditionsbetrieb: Familie Fürst betreibt bereits seit 1638 Weinbau – im 20. Jahrhundert als Mischbetrieb mit Viehhaltung und Tabakanbau. 1979 legten Paul Fürst und seine Frau Monika den Grundstein für das heutige Gutsgebäude im Herzen des Centgrafenbergs. Sie kultivierten und erneuerten in den kommenden Jahren viele Parzellen in den besten Lagen und erweiterten den Betrieb von 1,5 auf mittlerweile 21 Hektar.
Einst vergessenen Lagen wie Bürgstadter Centgrafenberg und Klingenberger Schlossberg verhalfen die Fürsts zu neuem Glanz. Mit Sohn Sebastian ist bereits die nächste Generation mit von der Partie.
Es waren die Burgundersorten, mit denen Paul Fürst Ende der 1980er Jahre zu einer der Schlüsselfiguren der deutschen Weinszene wurde.
Franke liebt Frankreich
Damalige deutsche Rotweine hatten nicht den allerbesten Ruf, waren häufig dünn in der Aromatik, dafür umso präsenter in den Gerbstoffen und womöglich auch noch süß im Geschmack. Kein Vergleich mit den Pinot Noirs aus Burgund, die sich Paul Fürst zum Vorbild nahm und seine eigenen Weinberge und das Traubenmaterial zusehends in diese Richtung entwickelte. Ertragsreduzierung und Ausbau im kleinen Holzfass wurden zu seinen Markenzeichen.
Über Jahre feilte er an der Finesse seiner Weine, setzte auf Rebmaterial aus kargen Steillagen, um die Feinheiten seiner Burgunder vom Buntsandstein noch besser herauszuarbeiten. Mit seinem Sohn Sebastian fand er einen ebenbürtigen Partner. Diesem gelang es, die Qualität der erzeugten Produkte hinsichtlich Frische und Tiefe noch weiter zu steigern.
Der Westen des fränkischen Anbaugebiets rund um
Bürgstadt bei Miltenberg und Klingenberg ist durchzogen von rotem, eisenhaltigem
Buntsandstein und gesegnet mit einem besonders
milden Mikroklima.
Hier im Mainviereck spielen vor allem
Spät- und Frühburgunder eine tragende Rolle. Auf dem felsigen Gestein gedeihen zudem Trauben für besonders rassige und elegante Rieslinge. Die Chardonnays des Weinguts Fürst werden allesamt auf kargem Muschelkalk angebaut und kommen aus der Lage Karthäuser in Astheim bei
Würzburg.