Reife Riesling Trauben
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Riesling

Wissenwertes zur Rebsorte

Deutschlands Liebling

Deutschland gilt als Heimat des Rieslings – rund 40 Prozent aller Rieslinge weltweit kommen aus hiesigen Weinbergen. Mit einem Anteil von 24 Prozent an der Gesamtrebfläche des Landes ist die weiße Rebsorte die wirtschaftlich bedeutendste und gleichsam Aushängeschild des deutschen Weins. Auch international genießt Riesling ein hohes Renommee.

Geschichte & Herkunft des Riesling

Woher der Name stammt, bleibt im Verborgenen: Möglicherweise steht Riesling mit dem Wort Verrieseln, mit reißender Säure, mit edlem Reis, vielleicht auch mit Rusling (dunklem Holz) in Zusammenhang. Und auch der Ursprung ist bis heute ungeklärt. Wahrscheinlich ist er aus einer Wildrebe hervorgegangen und wurde das erste Mal im frühen 15. Jahrhundert in einem Rheingauer Dokument urkundlich erwähnt – als Kaufbeleg für Riesling-Setzlinge.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert waren deutsche Rieslinge edlen französischen Rotweinen ebenbürdig und wurden für ähnlich hohe Preise verkauft. Noch heute gehören edelsüße Trockenbeerenauslesen oder Eisweine zu den rund um den Globus am höchsten gehandelten deutschen Weinen.
Weinberg in Morgensonne
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Verbreitung des Riesling

Riesling wird in allen kühlen Weinbauzonen der Welt angebaut. Im internationalen Gebrauch finden sich unzählige Synonyme. Die wichtigsten sind Rheinriesling, Johannisberg Riesling oder Weißer Riesling. In der badischen Ortenau ist die Rebsorte unter Klingelberger bekannt. Mit Welschriesling oder auch mit der roten Sorte Schwarzriesling hat sie nichts zu tun.

Anbaugebiete für Riesling

  • Schwerpunkt:
    Mitteleuropa
  • Deutschland:
    alle deutschen Anbaugebiete, größtes ist die Pfalz (ca. 6.000 Hektar)
  • Weitere wichtige Länder:
    Luxemburg, Elsass, Österreich, Südtirol, Venetien, Rumänien, USA, Australien, Neuseeland, Südafrika, Ukraine, China, Moldawien

3 Shops für Rieslingweine

Hawesko
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Die Weinbörse
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WirWinzer
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Weinberg in Morgensonne

An- und Ausbau des Riesling

Riesling gehört zu den langsam reifenden Sorten und ist für seine fruchtige Säure bekannt. Er wächst vor allem in den kühleren Anbauzonen, in denen er die späte Herbstsonne nutzen kann, um zu voller Reife zu gelangen. Seine Ansprüche an das Mikroklima im Weinberg sind ausgesprochen hoch. Bei zu großer Hitze und zu kurzer Reifezeit verliert er seine viel gerühmte Eleganz. Doch ausreichend Wärme muss vorhanden sein, sonst erreichen die Trauben kaum ihre volle Reife. Aus diesem Grund nutzen Winzer Südwestlagen oder Südostlagen mit kargem, wärmespeicherndem, steinigem Untergrund, gerne in Flusstälern, gerne auf Schieferboden. Die Kombi aus Untergrund und Mikroklima ist für die Entstehung unterschiedlicher Weintypen ausschlaggebend.
Die Rebsorte besitzt die Fähigkeit, die charakteristischen Eigenschaften einer bestimmten Weinbergslage geschmacklich zum Ausdruck zu bringen. Wo immer sie wächst, ihr geschliffenes Aroma, das sich mal blumig, mal fruchtig, mal stahlig mit den verschiedensten Mineraltönen der entsprechenden Lage präsentiert, lässt einen markanten Wein entstehen, der aber nie den eigenen Rebsortenstil verleugnet.
Die Weiterverarbeitung im Keller erfolgt in erster Linie im Edelstahltank. Es gibt auch Rieslinge, die im traditionellen großen Holzfass ausgebaut werden. Kleine Holzfässer, Barriques, finden sich eher selten, da dominante Holzaromen für die filigranen Gewächse in der Regel zu dominant sind.

Riesling Weine - ein Überblick

Typisch für die Rebsorte ist seine blassgelbe, zuweilen ins grünliche gehende Farbe. Der Duft erinnert an Pfirsich, Zitrus-, manchmal exotische Früchte und Apfel. Hinzu gesellen sich Spuren von Kräutern und blumige Nuancen. Im Geschmack zeigt sich stets die charakteristische Säure. Stammen die Trauben von Schieferböden, besitzen ihre Weine eine ausgeprägte mineralische Komponente – frisch, klar, in gewisser Weise erdig, salzig, rauchig. Gereifte Rieslinge weisen manchmal ein Petrolaroma auf, das entfernt nach Bitterschokolade und Heizöl riecht, aber nicht danach schmeckt.
Genießen sollte man Rieslinge frühestens im Folgejahr der Ernte. Je nach Ausbau gelangen sie erst nach ein paar Jahren zu optimale Trinkreife. Dann tritt die vordergründige Frucht etwas in den Hintergrund und der Lagencharakter kommt deutlicher zum Vorschein.
Die Geschmacksrichtungen von Rieslingweinen sind fast unerschöpflich und reichen von knochentrocken mit nahezu keinem Restzucker, über halbtrocken oder feinherb hin zu fruchtsüß und edelsüß. Dieses Spektrum weist keine andere Rebsorte auf. In der trockenen Variante zeigt sich die prägnante Säure.
Halbtrockene Rieslinge weisen feine Fruchtnoten auf. Die Säure ist erfrischend und gleichzeitig milder als bei trockenen Varianten. Liebliche Weine sind furchtbetont, die Säure spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Gerade in den kühleren Anbaugebieten werden die Weine mit einer leichten Süße ausgebaut, um den hohen Säuregehalt zu neutralisieren. Er trägt erheblich dazu bei, dass sich die Rebsorte nicht nur für Stillweine eignet, sondern auch prädestiniert zur Versektung ist.
Der Säuregehalt macht die Weine zudem sehr lagerfähig. Kaum eine andere Weißweinsorte erreicht eine vergleichbare Langlebigkeit. Das gilt insbesondere für die süßen Vertreter: Das Zusammenspiel von Säure und Extrakt lässt Riesling langsam reifen und hält ihn über Jahrzehnte hinweg erstaunlich frisch.

Herausragende Weingüter für Riesling

Weingut Robert Weil
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  • Prämierte Spitzenrieslinge
  • International anerkannt
  • VDP Prädikatsweingut
Weingut Keller
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  • Riesling & Burgunder
  • Toplagen in Rheinhessen
Weingut Wittmann
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  • Riesling spezialisiert
  • Biodynamischer Weinanbau
  • Langsame Gärung und Reifung
Riesling-Varianten
  • Kabinett
    Als Kabinett gelangen klassischerweise halbtrockene & fruchtsüße Rieslinge mit geringem Alkoholgehalt in den Verkauf. Sie sind saftig und ihre Süße wird durch den Säuregehalt der Rebsorte ausbalanciert. Sie wirken aus diesem Grund wenig süß, können jung getrunken werden, sind aber auch nach ein paar Jahren ein Genuss.
  • Spätlese & Auslese
    Ähnlich verhält es sich mit Rieslingen der Prädikatsstufe Spät- oder Auslese. Hierfür wird das vollreife Traubengut etwas später gelesen und ergibt feine Weine mit zarter Frucht, die oft jahrzehntelang reifen können.
  • Beeren- und Trockenbeerenauslesen
    Als höchste Prädikatsstufen kommen Beeren- und Trockenbeerenauslesen in den Handel: voluminöse, intensivfruchtige Weine aus überreifem Lesegut, ausgestattet mit viel Süße und ausbalancierender Säure. Sie sind nahezu unbegrenzt haltbar.
  • Eisweine
    Eine Rarität stellen Eisweine dar, die im Winter bei Temperaturen unter minus 7 °C gelesen und gefroren gekeltert werden müssen. Ihre Besonderheit liegt in der Konzentration der Inhaltsstoffe und einer stabilen Säure, die durch das Gefrieren der Beeren erreicht wird.

Genuss rund um Riesling

Junger, leichter Riesling, ob trocken, halbtrocken oder lieblich, eignet sich solo als Terrassenwein. Zum Essen kann man eher ein gereiftes Gewächs wählen. Das passende Glas orientiert sich am Säuregehalt des Rieslings. Die Säure wird in einem schmalen Kelch, gerne in Tulpenform, auf der Zungenspitze zuerst wahrgenommen und erscheint deshalb weniger ausgeprägt.

Trinktemperatur

  • Jeder empfindet anders. Aus diesem Grund ist eine allgemeingültige Aussage schwierig. Tendenziell gilt:
  • junge, leichte Weißweine z.B. Riesling Kabinett: 7 – 9 °C
  • reife, kräftige Weißweine, z.B. Smaragd aus der Wachau, Elsässer Grand Cru oder deutsches Großes Gewächs: 9 – 11 °C
  • einfacher Sekt: 7 °C
  • feiner Winzersekt oder Jahrgangsschaumwein#knapp unter 10 °C

Welches Essen passt zu Riesling?

  • trockener bis halbtrockener Riesling#gedünsteter See- und Süßwasserfisch, gekochtes Fleisch/Geflügel mit hellen Soßen
  • halbtrockene bis liebliche Spätlese#Frischkäse, asiatische Gerichte
  • fruchtig süße Spätlese oder edelsüße Auslese#fruchtige Desserts
  • altersgereifte edelsüße Auslese und Beerenauslese#Aperitif
  • Trockenbeerenauslese oder Eiswein #Dessert, Edelschimmelkäse