Die Biertradition reicht
in Baden-Württemberg bis in das Mittelalter zurück. Auch heute noch soll es im
süddeutschen Bundesland rund 200 Brauereien gehen. Eine besondere Rolle spielt
dabei die Großstadt Ulm, in der Bierfeste fester Teil der Stadtkultur
sind. Im Vordergrund steht hier Gold Ochsen. Denn hierbei handelt es sich
nicht nur um die traditionsreichste Brauerei, sondern auch das älteste
Unternehmen der Donaustadt.
Die Geschichte beginnt
offiziell mit der Gründung des Gold Ochsen durch Gabriel Mayer im Jahr 1597. Das
Unternehmen war zu Beginn nicht nur Brauerei, sondern auch Herberge und
Weinwirtschaft. Nach einigen Eigentümerwechseln erwarb Johann Michael Leibinger
das komplette Anwesen der Brauerei. Dafür bezahlte er die stattliche Summe von
130.000 Gulden. Bis heute ist das Unternehmen im Besitz der Familie und wird
von dieser geführt.
Wegen der hohen Nachfrage
zog die Brauerei mehrfach in neue Gebäude um und erweiterte die Kapazitäten.
Einen Einschnitt bedeuteten die Verheerungen des Zweiten Weltkriegs. Der
Bombenangriff des 17. Dezember 1944 zerstörte nicht nur
vier Fünftel der Ulmer Altstadt, sondern auch das Stammhaus der Brauerei. Doch der Wiederaufbau gelang schnell. 1966
erweiterte das Unternehmen seine Geschäfte und füllte Pepsi Cola und später
auch andere alkoholfreie Getränke ab. Bereits 1987 bot die Brauerei ihr
erstes alkoholfreies Bier an.
Nachhaltigkeit steht bei
dem traditionsreichen Ulmer Unternehmen schon lange im Fokus. So ist die
Brauerei bereits seit 2002 Teil des städtischen Fernwärmenetzes. 2010 erfolgte
die Inbetriebnahme einer leistungsstarken Fotovoltaikanlage, die eine jährliche
Leistung von bis zu 400.000 Kilowattstunden bietet.
Zudem sind effiziente
Kraft-Wärme-Kupplungen Teil des Emissionsmanagements. Diese und weitere
Maßnahmen – wie die Rekuperation von Energie beim Würzekochen – lassen sich
transparent auf der Webseite und im Nachhaltigkeitsbericht nachlesen. Als
Anerkennung für das nachhaltige Wirtschaften erhielt Brauereichefin Ulrike
Freund 2018 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.
Die
Rohstoffe für
seine Biere bezieht das Unternehmen ganz aus der Nähe. So stammt das
Brauwasser aus der eigenen Quelle tief unter dem Brauereigelände. Als
Hopfen
kommt der in der Bodenseegegend angebaute
Tettnanger Aromahopfen zum Einsatz.
Während das
Malz von süddeutschen Mälzereien stammt, züchtet die Brauerei die
Hefe selbst. Wie aus diesen Zutaten Bier wird und welche Getränke das
Unternehmen sonst noch abfüllt, lässt sich in einer der sechs verschiedenen
Brauereitouren erfahren.