Wolfgang Sappl und Hubert Poschenrieder lernten sich 2009 kennen, als sie zusammen die Ausbildung zum Brauer bei der Holzkirchener Oberbräu Brauerei absolvierten. Da sich beide gut verstanden, sprachen sie aus Spaß ständig darüber, später ihr eigenes Bier zu brauen.
Die Wege trennten sich wieder, bis zu einem zweiten Zusammentreffen auf einer Meisterschule. Nun begann die einjährige Vorbereitungszeit mit zu Hause installierten kleinen Versuchsbrauanlagen, die 50-Liter Sud erzeugten.
Das Ziel, eigene Rezepturen zu entwickeln, entpuppte sich als eine langwierige Aufgabe. Nach unzähligen Anläufen waren die beiden Freunde mit dem Ergebnis zufrieden. Das erste Helle konnte in Produktion gehen. Dazu mieteten sie in Grafing beim Wildbräu Kapazitäten an.
Die „Feiramd Hoibe“ konnte sich wirklich sehen lassen: Jeder Schluck kredenzte
perfekte Ausbalancierung von
Malz und
Hopfen, leicht malzig und einen sehr guten Trinkfluss. Kurz, ein angenehm abgerundeter Geschmack, von dem jeder Testtrinker mehr wollte. Zwischenzeitlich stand der Entwurf des Logos auf dem Plan, das Traditionelles in modernem Stil zeigen und beide Partner repräsentieren sollte. So entschied man sich für das Poschenrieder Familienwappen und den Schriftzug Sappl Bräu.
Ein Helles stellt seit jeher die Königsklasse unter den Biersorten dar, da der kleinste Fehler beim Brauen unbarmherzig hervorschmeckt. Der besonders vollmundige Geschmack der Sappl Biere basiert auf einer Hefekultur, die höchstens fünf von hundert Brauereien einsetzen. Eine Rezeptur lässt sich nicht mit einem Urheberrecht schützen, doch nur nach dem Geschmack ein Produkt zu reproduzieren, ist so gut wie unmöglich.
Der Ausschank auf dem Gasthof geht mit großer Gaudi und Musik einher, während kleine Gäste im Streichelzoo kindgerechte Unterhaltung finden. Die Nachwuchsbrauer firmieren zwar als Sappl Bräu GbR, doch eine eigene Brauerei ist noch ein Traum. Bis dahin gehen beide ihren Hauptberufen nach: Hubert Poschenrieder ist bei einem Institut für In-Vitro-Diagnostik angestellt, Wolfgan Sappl bleibt weiterhin bei der Oberbräu Brauerei in seinem Ausbildungsbetrieb tätig.