Das Weingut Drei Herren
erhielt seinen Namen nicht ohne Grund: Es waren einst drei Herren, die eine
Neugründung des Traditionsbetriebs, der auf rund 900 Jahre Weinbaugeschichte
zurückblickt, beschlossen. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Rainer Beck, der auch
heute noch den Betrieb führt, gründete das Weingut gemeinsam mit dem Winzer
Claus Höhne und einem weiteren Herren, der namentlich nicht genannt ist.
Letzterer wurde später durch Antje Wiedemann, der Sächsischen Weinkönigin von
2003, ersetzt. Das „-mann“ in ihrem Nachnamen ermöglichte es, den Namen des
Weinguts auch fortan beizubehalten.
Das Anwesen, auf dem sich
das Weingut heute befindet, gehörte einst einem wohlhabenden Gutsbesitzer aus
Zwickau: Carl Friedrich Rau erwarb es im Jahre 1857 als Alterswohnsitz. Sein
Enkel Paul Hermann Rau verstarb im Jahr 1889 in den Reben. Fortan wurde die
entsprechende Lage als „Hermannsberg“ bezeichnet, auch das Weingut trug ab
diesem Zeitpunkt den Namen „Weingut Hermannsberg“. Der Betrieb musste seine
Produktion im Jahr 1907 vorübergeend einstellen, da die Reblaus die Bestände
vollständig zerstörte.
Über die Jahrzehnte hinweg verfiel das Weingut und wurde
schließlich 1993 verkauft sowie im Anschluss umfassend restauriert. So erfolgte
im Jahr 2004 die Neugründung unter dem neuen Namen „Drei Herren“. Dennoch profitiert das
noch relativ junge Unternehmen von der langen Tradition seiner Vorfahren: Die
Trauben stammen von den selben alten Weinbergen in der Umgebung sowie vom
Sörnewitzer Taubenheimer Berg und dem Radebeuler Ballberg.
Beide Lagen sind
steil und geprägt von Biotit-Granodiorit sowie von Syenit. Beide Gesteinsarten
sind magmatischen Ursprungs und haben die Fähigkeit, Wärme sehr lange zu
speichern. Die Geschmacksvielfalt aus feiner Frucht, Spritzigkeit und einer
stark mineralischen Note rührt zu einem großen Teil von der Komplexität des
mineralischen Bodens, auf dem die Rebstöcke kultiviert werden.