Was sind Chipotles?
Was für ein Raucharoma! Chipotle sind in den USA so beliebt, dass sogar eine ganze Restaurantkette danach benannt wurde.
Chipotles sind Chilis, und zwar die Sorte, die als frische Schote Jalapeños genannt werden. In Mexiko werden Jalapeños traditionell durch Räuchern über Mesquiteholz getrocknet und damit zu Chipotles mit unverwechselbaren rauchigen und süßlich-scharfen Geschmack. Daher auch der Name: Chipotle bedeutet nichts anderes als geräuchertes Chili auf der Nahuatl-Sprache: „chipoctli“ oder „pochilli“, zusammengesetzt aus „Chil“ (Chili) und „poctli“ (geräuchert).
Wird man genauer, kann man unterschiedliche Chipotles unterscheiden. Die Mexikaner haben Bezeichnungen für normal geräucherte reife Schoten, für kürzer geräucherte, für unreife grüne geräucherte, für Produkte aus kernlosen Jalapeños… allgemein versteht man unter Chipotle aber die geräucherte reife und damit rote Frucht.
Woher kommen Chipotles?
Bereits vor Jahrtausenden sammelten die Azteken in Mexiko Chilischoten, das belegen Saatfunde in Höhlen. Später züchteten und konservierten sie die Schoten auch und stellten fest, dass die dickwandigen Jalapeños nicht einfach getrocknet werden können. Wie bei Fleisch oder Fisch funktionierte aber das Räuchern zur Haltbarmachung, setzte sich auch bei den Chilis als Methode durch und sorgt bis heute für Chipotle mit einzigartigem Raucharoma.
Wie spricht man Chipotle aus?
Grundsätzlich haben sich zwei Aussprachen durchgesetzt: Die ursprüngliche spanische „tschi-pot-le“ und die in den USA verbreitete „tschi-poa-tley“ mit deutlichem amerikanischen Klang. Nur eine sollte vermieden werden: „tschi-potl“.
Wie viel Scoville haben Chipotles?
Die Jalapeños liegen eher im mittelscharfen Bereich, sie sind nicht ganz so scharf wie Habanero-Chili. Chipotle haben durch das Räuchern Wasser verloren und werden damit etwas schärfer, liegen mit 5.000 bis 10.000 Scoville aber weiter im mittleren Schärfegrad. Sie brennen zwar, aber die meisten empfinden das nicht als unangenehm.
Ausgewählte Chipotle Produkte
Mit Chipotles kochen
Wofür verwendet man Chipotles?
Na klar: Die traditionelle mexikanische Küche und die Tex-Mex-Küche lieben Chipotle und setzten es für nahezu alles ein. Es wird als Würze für Schmorgerichte und Suppen, Saucen und Dips, Fisch, Fleisch und alle erdenklichen Gemüsegerichte verwendet. Außerdem sind sie ein beliebter Trick der Vegetarier: Ein wenig Chipotle sorgt auch ohne geräuchertes Fleisch für leckeres Raucharoma.
Wie verwendet man Chipotles?
Chipotle können im Ganzen mitgekocht oder auch mit Schere oder Messer zerkleinert oder rehydriert verwendet werden, indem man sie in warmes Wasser legt. Sie sollten etwas länger mitgekocht werden. Das Pulver kann Gewürzmischungen hinzugefügt oder mit etwas Öl zu Marinaden verarbeitet werden. Mit einer Paste aus Chipotle kann man auch wunderbar am Tisch nachwürzen. Wie immer gilt: Vorsichtshalber Handschuhe tragen!
Welche Produkte gibt es mit Chipotles?
Chipotle ist in diversen Varianten und Produkten erhältlich. Besonders beliebt ist Chipotle in Adobo-Sauce eingelegt, einer dicken Essig-Tomatensauce.
Ersatz für Chipotles – welche Alternativen gibt es?
Andere geräucherte Chilis könnten als Ersatz für Chipotles dienen, bieten jedoch nicht dasselbe rauchige Aroma. Wer es etwas weniger scharf mag, aber Raucharoma möchte, kann zu geräucherter Paprika greifen.
Chipotles in Fakten
- Scoville: 5000 - 10.000
- Herkunft: Mexiko
- Varianten: getrocknet (ganz, geschrotet, gemahlen), Paste, in Adobo-Sauce
Chipotle in den Varianten gemahlen (grün), gemahlen & geschrotet (rot)
Wo finde ich Chipotle?
Chipotle ist auch hierzulande bekannt und in gut sortierten Supermärkten wie REWE zu finden, außerdem natürlich in Gewürzläden und vor allem online in diversen Varianten.
Weitere scharfe Chili
Schon gewusst?
Wer in den USA nach Chipotle fragt, bekommt nicht unbedingt einen Hinweis, wo man die Schoten kaufen kann. „Chipotle Mexican Grill“ ist eine beliebte US-amerikanische Fast-Food-Kette aus Denver. Sogar mit eigenem DJ, der monatlich aktualisierte Playlists liefert.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze