Was ist Kardamom?
„Die Königin der Gewürze“. Die indische Bezeichnung für Kardamom könnte passender kaum sein. Bis heute gehört das Kapselgewürz in Indien in jede Küche. Aber auch in unseren Breitengraden sorgt Kardamom für ein unverwechselbar exotisches Aroma in Gebäck, Gerichten und Getränken.
Herkunft von Kardamom
Seinen Ursprung hat Kardamom in Indien und Sri Lanka, wird mittlerweile aber auch in anderen Ländern wie Guatemala, Tansania und Madagaskar kultiviert. Schon in der Antike ging Kardamom auf die Reise in die große weite Welt und wurde von Römern und Griechen zum Würzen verwendet. Heute ist Kardamom weitverbreitet und gehört neben Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt.
Eigentlich gibt es zwei Sorten von Kardamom: Schwarz (Amomum subulatum) und Grün (Elettaria cardamomum). Und wenn man es genau nimmt auch noch Weißen Kardamom, das ist aber nur die gebleichte Variante des Grünen Kardamom. Wenn wir von Kardamom sprechen, meinen wir eben diesen Grünen Kardamom, die ursprünglichste und aromatischste Variante.
Geschmack von Kardamom
Kardamom hat ein ganz frisches Aroma, schmeckt ein wenig nach Eukalyptus und Menthol und gleichzeitig zitronig. Es ist ein sehr intensives Gewürz und sorgt für leichte Schärfe. Wer den Schwarzen Kardamom testet, wird überrascht sein: Der schmeckt ganz anders, herber und viel erdiger, mit einer Räuchernote.
Verwendung von Kardamom
Wofür wird Kardamom verwendet?
Kardamom kennen wir vor allem aus der Weihnachtszeit: Lebkuchen, Spekulatius, Glühwein … in allen sorgt das Gewürz für ein unverwechselbares Aroma. Aber auch in anderem Gebäck und Süßspeisen macht sich Kardamom das ganze Jahr über gut. Und wer herzhaften Gerichten einen exotischen Touch geben möchte, kann Kardamom auch zum Würzen von rotem Fleisch nutzen, in die Marinade für Grillgemüse oder ein Curry geben. In arabischen Ländern werden mit Kardamom traditionell auch Tee und Kaffee gewürzt.
Wie wird Kardamom verwendet?
Kardamom ist in drei Varianten erhältlich: Kapseln, Samen und gemahlen. Und alle drei werden unterschiedlich verwendet:
- Kapseln halten die darin enthaltenen Samen natürlich frisch und sorgen somit für besonders intensives Aroma. Sie werden im Mörser leicht angestoßen oder mit einem Messer vorsichtig angedrückt, bis sie ein wenig aufbrechen – aber die Samen sollten sich nicht lösen. Dann werden sie im Ganzen von Anfang an mitgekocht und vor dem Servieren entfernt.
- Samen können entweder im Ganzen oder gemörsert mitgekocht werden, sollten aber später hinzugegeben werden – erst kurz vor Garende. Wer mehr Aroma möchte, röstet sie vorher kurz an.
- Die gemahlene Variante ist am einfachsten zu verwenden, sie wird oft in Gebäck und Getränke gegeben.
Tipp: Kardamomsamen verlieren bei Kontakt mit Licht und Luft sehr schnell an Aroma. Samen und die gemahlenen Varianten sollten darum gut geschützt gelagert werden.
Ersatz für Kardamom – welche Alternativen gibt es?
Kardamom in Fakten
- Schärfegrad: Leicht scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Kardamom?
Kardamom ist auf jeden Fall in Gewürzläden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in indischen oder arabischen Läden erhältlich. Große Supermärkte wie Rewe und Edeka führen das Gewürz ebenfalls, Discounter eher nicht. Online bietet sich eine große Auswahl der ganzen und gemahlenen Variante:
Schon gewusst?
Kardamom ist aufgrund der aufwändigen Ernte so teuer. Wenn die grünen Kapseln reif sind, springen sie auf und verlieren die aromatischen Samen. Daher werden sie kurz vor der Reife geerntet – per Hand. Die Farbe ist damit auch Qualitätsmerkmal: Das Grün bedeutet den perfekten Erntezeitpunkt und das bestmögliche Aroma.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze