Die älteste Weinbaugemeinde des Rheingaus liegt am Südhang des Taunusgebirges direkt am Ufer des Stroms. Erstmals urkundlich erwähnt ist der Weinbau hier im Jahr 779, als dem Kloster Lorsch ein Wallufer Weinberg geschenkt wurde. Heute werden in der Gemarkung auf rund 70 Hektar Rebfläche vor allem Riesling- und Spätburgundertrauben kultiviert. Es finden sich aber auch Grauburgunder oder Sauvignon Blanc im Portfolio mancher Erzeuger. Der Walkenberg, am Südhang der Taunusausläufer gelegen, ist die wichtigste Lage in der Gemarkung und für Riesling und Spätburgunder klassifiziert.

Bei vielen Rheingauern gilt Walluf als Pforte zum Rheingau. Die Bezeichnung verweist auf das Mittelalter, als der Ort eine befestigte Toranlage besaß. Sie war Teil einer fast 40 Kilometer langen Verteidigungslinie, einer grünen Grenze aus dicht verwachsenen Hainbuchen. Das so genannte Rheingauer Gebück diente vom 12. bis 18. Jahrhundert als Begrenzung der nach Osten hin offenen Region. Der Name leitet sich vom „Bücken“, dem Nach-unten-Biegen der Buchenzweige ab, die dicht miteinander verflochten wurden. Heute kann man auf dem Rheingauer Gebück-Wanderweg dem ehemaligen Verlauf dieser Landwehr folgen und sich an 21 Stationen über historische Begebenheiten informieren.

Wie in andere Weinbaugemeinden des Rheingaus gibt es auch in Walluf viele Gutsschänken und Straußwirtschaften, in denen die Winzer eigenen Wein und typische Rheingauer Spezialitäten anbieten. Bekannt ist das Gasthaus Zur Schlupp, das saisonale gutbürgerliche Küche mit mediterranem Einschlag anbietet.