Die Geschichte der Brauerei Gilden aus Köln beginnt bereits im 13. Jahrhundert: Damals, im Mittelalter, befand sich in dem Veedel - der heutigen Altstadt - bereits die noch heute existierende Große Budengasse. An der Ecke zum Untergoldschmied, gegenüber des Rathauses, fanden die Kaufleute der Stadt Köln im Gildenhaus einen Treffpunkt, an dem sie sich austauschen und gegenseitig Gesellschaft leisten konnten.
Der Name war passend, denn
„Gilden“ bedeutete auf Niederdeutsch sowohl Innung als auch
gemeinsames Trinken. Im Jahr 1869 wurde dieser Ort zum Namensgeber für das dort gegründete Gilden Kölsch. Die Brauerei selbst befand sich jedoch rechts vom Rhein in Köln-Mülheim und war die erste, die in diesem Stadtteil existierte. Von Anfang an fokussierte sich das Unternehmen auf die
Herstellung von traditionellem Kölsch, das bis heute in Köln-Mülheim gebraut und in ganz Deutschland verkauft wird.
Zur Brauerei gehörte nicht nur die Produktionsstätte, sondern auch eine Schlosserei, eine Küferei, eine Schmiede sowie eine eigene Autowerkstatt. Darüber hinaus besaß das Unternehmen einen Fuhrpark von 10 Lastwägen und 18 Pferden, die dafür sorgen, dass Kunden in ganz Westdeutschland mit Kölsch beliefert werden konnten.
Von den insgesamt vier mittelständischen Braustätten, die in Köln-Mülheim zwischen 1869 und dem ersten Weltkrieg eröffneten, blieb am Ende nur die Brauerei Gilden übrig. Sie verfügte über zwei Betriebsstandorte: Neben Köln-Mülheim wurde das Bier auch im Kölner Stadtteil Höhenhaus hergestellt. Das Familienunternehmen, das damals von der Familie Greven betrieben wurde, entwickelte sich zwischen 1930 und 1950 zu einer der führenden Brauereien in Köln, nicht zuletzt durch ihr hervorragendes Sortiment obergäriger Biere.
Im Jahr 1956 wurde in Köln-Mülheim das neue Sudhaus fertiggestellt, was zeitgleich mit der Änderung des Firmennamens in Bergische Löwen-Brauerei GmbH & Co. KG einher ging. Neben dem klassischen Gilden Kölsch zählten auch Produkte wie der Höhenaus Urbock und das Höhenhaus Pils zum Sortiment.
Kurz darauf schloss man die Produktionsstätte in Höhenhaus und konzentrierte sich fortan auf die Herstellung in Köln-Mülheim, die auch heute noch existiert. Seit 1974 wird in der Braustätte in Mülheim allerdings nur noch Kölsch gebraut. Gilden Kölsch gehört auch heute noch zur typisch kölschen Lebensart dazu: Nach wie vor wird es in zahlreichen Gaststätten und Kneipen in der Domstadt ausgeschenkt und erfreut sich großer Beliebtheit.