Senfkörner spielen in vielen Küchen weltweit eine wichtige Rolle und sie sind vielseitiger, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Meist sind damit die Samenkörner der weißen Senfpflanze (Sinapis alba) gemeint, es gibt sie aber auch in der braunen Variante (Brassica nigra).

Ursprünglich stammt weißer Senf aus dem Mittelmeerraum. Heute wird die Pflanze weltweit kultiviert, auch bei uns in Deutschland, in Frankreich und den Niederlanden, aber auch in Kanada.

Die kleineren dunklen Senfkörner stammen dagegen von einer Pflanze Asiens, dem braunen Senf. Dieser wird heute vor allem in Osteuropa, China und Indien angebaut. Manche unterscheiden noch den schwarzen Senf, der ist aber sehr schwer zu ernten und wird deshalb kaum noch angebaut. Der Begriff wird daher oft synonym zum braunen Senf verwendet.

Der Anbau und die Verwendung von Senf als Gewürz gehen auf Jahrtausende zurück und finden sich in verschiedenen Kulturen. Schon in vorchristlichen Zeiten wurde Senf als Gewürz und Öllieferant geschätzt, das Senfkorn findet sich sogar in der Bibel als Gleichnis wieder. Die Römer stellten bereits Senfpaste her und seit dem Mittelalter findet diese Verwendung in der europäischen Küche, heute ist er ein fester Bestandteil unserer Ernährung.

Senfkörner verleihen Gerichten ein scharfes und leicht nussiges und pfeffriges Aroma, das zeigt sich aber zunächst mild. Die Senfsaat enthält natürliche Öle, die beim Zerdrücken und beim Kontakt mit Flüssigkeit freigesetzt werden und erst dann das typische Senfaroma mit brennender Schärfe erzeugen. Der Geschmack kann je nach Sorte variieren: je dunkler, desto schärfer. Oft werden für das gewünschte Aroma die Sorten gemischt.