Was ist Koriander?
Gehasst oder geliebt – Koriander, lat. Coriandrum sativum, in US auch als Cilantro bekannt, hat es nicht leicht. Aber Vorsicht: Was von manchen als seifiger Geschmack empfunden und dann tunlichst vermieden wird, sind die frischen Blätter der Pflanze, nicht die Koriandersaat. Beide haben geschmacklich wenig gemeinsam.
Herkunft von Koriander
Koriander ist ein echter Klassiker: Das Gewürz zählt zu den ältesten der Welt. Es kommt zwar aus den Gebieten rund um das Mittelmeer, trat aber bald den weltweiten Siegeszug an.
Die Ägypter und Römer verfeinerten mit Koriander bereits ihre Gerichte, die Griechen nutzten das Kraut in der Medizin und im Mittelalter wurde Koriander – wie sollte es anders sein – beim Bierbrauen eingesetzt. Dazu kommt jede Menge Aberglaube, der mit Koriander zusammenhängt.
Heute wird Koriander weltweit angebaut und geerntet, vor allem in afrikanischen Ländern wie Ägypten und Marokko, in Indien, Argentinien, aber auch in Polen.
Geschmack von Koriander
Beim Geschmack von Koriander muss ganz deutlich zwischen den Blättern und der Saat unterschieden werden. Die Blätter, ob frisch oder getrocknet, sorgen durch zitrusartigen Geschmack für Frische, der von einigen aber auch als seifig wahrgenommen wird.
Die Koriandersaat, also die getrockneten Früchte, ist dagegen milder und gibt durch die enthaltenen ätherischen Öle ein herb-süßes und pikantes Aroma mit holzigen Noten ab.
Koriander Empfehlung
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Verwendung von Koriander
Wie wird Koriander verwendet?
Die frischen Blätter werden erst gegen Ende zum Gericht dazugegeben. Die Koriandersaat kann wie die Blätter ebenfalls roh gegessen werden, ganz im Gericht mitgekocht oder vorher zerstoßen werden. Tipp: Wenn Koriandersaat in Öl geröstet wird, entfalten es sein volles Aroma. Und keine Angst, es verträgt einiges an Hitze.
Wofür wird Koriander verwendet?
So lange wie die Verwendung von Koriander zurückreicht, so breit ist auch das Einsatzgebiet. Sowohl die frischen Blätter als auch die Koriandersaat werden vor allem in der asiatischen, orientalischen und lateinamerikanischen Küche eingesetzt: in fleischhaltigen und zu Gemüse, zu Reis, in Eintöpfen und Soßen, in Salaten und auch in Gebäck und Brot. Koriandersaat ist oft ein fester Bestandteil von Currys.
Ersatz für Koriander – welche Alternativen gibt es?
Das wird häufiger vorkommen: Wer kein Koriander mag, möchte das Gewürz irgendwie im Gericht ersetzen. Statt frischem Koriander kann beispielsweise Estragon herhalten, das im Geschmack sehr ähnlich ist. Und als Alternative für die Saat, die ein ganz anderes Aroma hat, eignet sich Kümmel oder Kreuzkümmel am ehesten.
Koriander in Fakten
- Herkunft: Südostasien
- Schärfegrad: Nicht scharf
- Varianten: Ganz (Samen), gemahlen (Samen), gerebelt (Blätter), geschnitten (Blätter)
- Konsistenz: Trocken
Koriandersamen in den Varianten ganz & gemahlen
Wo finde ich Koriander?
Koriander ist frisch und als Saat in den großen und besser sortierten Supermärkten wie Rewe zu finden. In kleineren und Discountern ist es eher eine Glückssache. Wer die gemahlene Saat sucht und sichergehen will, kann sich online in diversen Shops umschauen:
Schon gewusst?
Nicht nur als Würz- und Heilmittel wurde Koriander eingesetzt, das Kraut steht auch im Zusammenhang mit Aberglaube. Ob als Aphrodisiakum in der Hochzeitsnacht, als Mittel gegen Sodbrennen oder zum Schutz vor Pest und Cholera – das Vertrauen in die Pflanze war groß.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze