Brunnenkresse von oben
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Brunnenkresse Gewürz

Napoleons würziges Souvenir

Was ist Brunnenkresse?

Herkunft von Brunnenkresse

Funde aus dem Antiken Rom und Griechenland lassen vermuten: Brunnenkresse (Nasturtium officinale) ist nicht nur eine unserer ältesten Würzpflanzen, sondern kommt auch aus Europa. Wahrscheinlich erstreckte sich das ursprüngliche Verbreitungsgebiet aber auch weiter nach Nordafrika und Südwestasien.
Der Beiname „Wasserkresse“ gibt schon Hinweise darauf, wie die Pflanze wächst. Sie wächst entweder im oder zumindest direkt am Wasser, gern in flachen Gewässern mit leichter Strömung. Früher war sie eine wichtige Kulturpflanze.
In Erfurt wurde sogar ein Anbausystem entwickelt, das so erfolgreich wurde, dass Brunnenkresse von hier aus mit Expresszügen nach Frankreich, in die Schweiz und die Benelux-Länder geliefert wurde. Mit zunehmender Wasserverschmutzung nahm der Brunnenkresse-Anbau aber ab und geriet schließlich beinahe in Vergessenheit, bis das Kraut in den 1990ern wiederentdeckt wurde.

Geschmack von Brunnenkresse

Pfeffrig beschreibt das Aroma der Brunnenkresse wohl am ehesten, es ist der uns bekannteren Gartenkresse ziemlich ähnlich. Die Pflanze schmeckt sehr frisch, leicht scharf und etwas nach Senf. Brunnenkresse wird auch geschnitten oder gemahlen verkauft, ist aber als getrocknetes Gewürz wesentlich weniger aromatisch.
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Verwendung von Brunnenkresse

Wofür wird Brunnenkresse verwendet?

Als würzige Zutat in Salaten, Dips oder auch Marinaden ist Brunnenkresse besonders häufig anzutreffen. Auch zu den hierzulande sehr beliebten Kartoffeln und in Suppen passt es sehr gut. Und wer das Aroma allein genießen möchte, stellt aus der Pflanze ein Pesto her oder gießt die Blätter als Tee auf.

Wie wird Brunnenkresse verwendet?

Wenn Brunnenkresse frisch verwendet wird, sollte sie sparsam dazugegeben werden, damit das scharfe Aroma nicht zu sehr dominiert. Mit dem Gewürz kann großzügiger umgegangen werden, da hier sehr viel weniger Aroma den Trocknungsprozess übersteht.

Ersatz für Brunnenkresse – welche Alternativen gibt es?

Da Brunnenkresse einen leicht scharfen, pfeffrigen Geschmack hat, kann man stattdessen auch Pfeffer ins Gericht geben. Dann fehlt zwar die frische Würze der Brunnenkresse, aber für Schärfe ist gesorgt.
Brunnenkresse in Fakten
  • Schärfegrad: Leicht scharf
  • Varianten: Gerebelt, gemahlen
  • Konsistenz: Trocken

Wo finde ich Brunnenkresse?

Weder frische noch getrocknete Brunnenkresse ist hierzulande in Supermärkten leicht zu bekommen. Wer Glück hat, findet das Kraut bei Gemüsehändlern. Hobbygärtner können in einem Topf selber anbauen. Für die getrocknete Variante sind Onlineshops die beste Option, in einigen ist Brunnenkresse als gemahlenes oder gerebeltes Gewürz zu kriegen:

Weitere leckere Gewürze

Schon gewusst?
Erfurt ist so etwas wie die Brunnenkresse-Hauptstadt. Hier gibt es noch heute den Kressepark, in dem das Kraut seit 1769 angebaut wurde. Einer war davon ganz besonders angetan: Napoleon nahm sich kurzerhand einen Erfurter Gärtner mit nach Frankreich, um dort Kressegräben anlegen zu lassen. Das war auch erfolgreich, konnte den Pariser Bedarf aber nicht vollständig decken.
Evelyn Marunde
Evelyn Marunde
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