Was ist Bockshornklee?
Eine der ältesten bekannten Kulturpflanzen feiert bis heute große Beliebtheit. Der Name Bockshornklee ist durch die Form der Hülsenfrüchte entstanden, die Hörnern sehr ähnelt. Eingesetzt werden die würzig-bitteren Samen als Gewürz in der herzhaften Küche.
Herkunft von Bockshornklee
Kupfersteinzeit. Das klingt unfassbar alt, aber bereits aus der Zeit konnten verkohlte Bockshornkleesamen identifiziert werden. Es gibt außerdem einen eiszeitlichen Nachweis, Aufzeichnungen aus Babylonien und in Tutenchamuns Grab wurden Bockshornkleesamen gefunden. Es lässt sich also festhalten: Bockshornklee wird eine der ältesten kultivierten Gewürzpflanzen sein.
Ursprünglich kommt Bockshornklee vermutlich aus dem westasiatischen Raum, in Ägypten und Indien wurde die Pflanze angebaut und landete im Mittelalter in den Klostergärten unserer Breitengrade. Hier fühlt es sich bis heute wohl und ist auch als Wildpflanze zu finden.
Verwendet wurde es für fast alle denkbaren Zwecke: als Tierfutter (darum auch die Bezeichnung griechisches Heu), als Heilpflanze für Mensch und Tier, für religiöse Rituale und zum Würzen.
Geschmack von Bockshornkleesamen
Das Aroma erinnert sehr an Liebstöckel und Sellerie, es ist sehr würzig, bitter, leicht scharf und deftig. Oft wird es auch als nussig beschrieben. Da es sehr gut mit anderen Aromen harmoniert, findet es sich in diversen Currymischungen und anderen Gewürzmischungen wieder.
Verwendung von Bockshornkleesamen
Wofür werden Bockshornkleesamen verwendet?
Besonders beliebt ist der Einsatz der ganzen oder gemahlenen Samen in Gewürzmischungen, vor allem für indische Currys, Chutneys und Dals. Aber auch zu Brot passt es gut, in Äthiopien und Ägypten wird es daher oft unter den Teig gemischt.
Herzhafte Gerichte mit Fleisch, Fisch und Gemüse profitieren von dem Aroma, es wird Soßen und Eintöpfen beigegeben. Bockshornkleesprossen eignen sich auch wunderbar als Topping für Salate oder Dips und sind Teil einiger Teemischungen.
Wie werden Bockshornkleesamen verwendet?
Bockshornkleesamen schmecken recht intensiv, mit der gemahlenen Variante sollte also vorsichtig umgegangen werden. Wer das mag und möchte, dass sich die Aromen voll entfalten, sollte die Bockshornkleesamen erst in Fett anrösten. Danach werden sie idealerweise gemörsert und erst dann unter das Gericht gemischt.
Wer eine mildere Variante möchte, legt die Samen in Wasser ein, das aber auch gern über mehrere Stunden, so wird das Aroma abgeschwächt.
Wer die Blätter des Bockshornklees verwenden möchte, zerkleinert die frische Variante und schmort sie mit oder arbeitet sie in Teig ein. Die getrockneten Blätter können als Tee aufgegossen oder als Streuwürze verwendet werden.
Ersatz für Bockshornkleesamen – welche Alternativen gibt es?
Bockshornklee und Schabzigerklee sind eng verwandt, daher eignen sie sich bestens als Alternative für den jeweils anderen. Wenn gar kein Klee in Reichweite ist, können Senfsamen für deftigen, leicht scharfen Geschmack sorgen. Und etwas überraschend: Ahornsirup – der kommt neben seiner Süße mit leicht bitteren Noten daher und enthält den gleichen Duftstoff wie Bockshornklee.
Bockshornkleesamen in Fakten
- Schärfegrad: Leicht scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Bockshornklee?
Bockshornklee findet sich in fast jedem Supermarkt von Edeka bis Aldi als Zutat von gewürztem Käse. Als Einzelgewürz zum Kochen ist es dagegen nicht immer zu finden. Online steht dafür umso mehr zur Auswahl, sowohl die Samen als auch die Sprossen:
Schon gewusst?
Von der Kupfersteinzeit bis heute, was für eine Würzkarriere. Nach wie vor ist Bockshornklee enorm beliebt und wird in diversen Ländern kultiviert – mit einer geschätzten Menge von 10.000 Tonnen pro Jahr.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze