Was ist Muskatnuss?
Muskatnuss (Myristica fragrans) von den Gewürzinseln wird für seinen warmen und würzigen Geschmack geschätzt. Lange umkämpft, würzt es heute Gerichte auf der ganzen Welt.
Herkunft von Muskatnuss
Die Muskatnuss stammt ursprünglich von den Molukken und den Banda-Inseln, Teil der damals sagenumwobenen Gewürzinseln. Heute wird sie vor allem in Indonesien und Grenada angebaut. Eigentlich ist die Muskatnuss aber keine Nuss, sondern eine von einem Baum produzierte Frucht, in der sich die begehrten Körner befinden.
Die Ernte der Muskatnuss erfolgt, wenn die Früchte reif sind, normalerweise fallen sie von selbst vom Baum. Dann werden die Früchte geöffnet, um die Muskatnusskörner und deren äußeren Fruchtmantel, Macis genannt, freizulegen. Die Körner werden dann getrocknet und anschließend als Ganzes oder gemahlen verkauft. Macis werden getrocknet als gesondertes Gewürz vertrieben.
Diese Körner waren schon früh beliebt und lange schwer umkämpft. In der Antike waren sie ein begehrtes Handelsgut und wurden auf den berühmten Gewürzrouten gehandelt, aber als rares Gut. Im Mittelalter galt die Muskatnuss als eines der teuersten Gewürze und kostete so viel wie eine halbe Kuh.
Wohlhabende Kaufleute trugen Muskatnüsse bei sich, um ihren Reichtum zu demonstrieren. Und spätestens seit es als Pestheilmittel galt, schossen die Preise in die Höhe.
Ab dem 16. Jahrhundert hatten die Portugiesen das Gewürz als Handelsware eingeführt und schon im 17. Jahrhundert versuchten die Holländer zu intervenieren und es entbrannte ein Krieg um die Gewürzkolonien.
Die Holländer siegten, hielten die Herkunft geheim und schraubten die Preise der Gewürze weiter hoch, unter anderem verbrannten sie 570 Tonnen Nüsse, um sie noch rarer zu machen. Erst als ein Franzose einige Pflanzen von der Insel schmuggelte und nebenan in französischen Kolonien anbaute, brach das Monopol zusammen.
Geschmack von Muskatnuss
Muskatnuss hat ein sehr kräftiges Aroma: warm, süß-würzig und mit einer leichten Schärfe. Es erinnert leicht an Holz und Gewürznelken. Geriebene Muskatnuss schmeckt wesentlich intensiver als Macis.
Ausgewählte Muskatnuss Produkte
Verwendung von Muskatnuss
Wofür wird Muskatnuss verwendet?
Muskatnuss wird oft in Gebäck, Desserts und Getränken wie Eierlikör oder Punsch und Milchreis verwendet. Gerade zur Weihnachtszeit kommt sie in der Backstube viel zum Einsatz.
Muskatnuss passt auch hervorragend zu herzhaften Gerichten und wird besonders gern in der deutschen Hausmannskost wie Fleischgerichten, Gemüsegratin und Suppen verwendet, aber auch für Beilagen wie Kartoffelbrei, Spinat und Rosenkohl.
International ist Muskatnuss vor allem in der nordafrikanischen, speziell der marokkanischen, Küche beliebt. Sie ist außerdem ein wesentlicher Bestandteil von Gewürzmischungen wie Lebkuchengewürz und Currypulver.
Wie wird Muskatnuss verwendet?
Das Aroma der Muskatnuss ist so intensiv, dass es leicht andere Geschmäcker überlagert. Daher ist es vorsichtig einzusetzen. Normalerweise wird die Nuss frisch gerieben oder gemahlen und dann den Gerichten hinzugefügt. Am besten erst kurz vor Ende der Garzeit. Ein kleiner Hauch von Muskatnuss kann bereits ausreichen, um den Geschmack eines Gerichts zu ergänzen.
Ersatz für Muskatnuss – welche Alternativen gibt es?
Die äußere Fruchthülle der Muskatnuss, Macis, wird ebenfalls als Gewürz vertrieben und erinnert geschmacklich an Muskatnuss, ist aber wesentlich milder. Wer beides nicht findet, kann als Alternative zu Zimt greifen – der wird ähnlich eingesetzt wie Muskatnuss.
Muskatnuss in Fakten
- Schärfegrad: Leicht scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen
- Konsistenz: Trocken
Muskatnuss in der Variante ganz
Wo finde ich Muskatnuss?
Muskatnuss ist in den meisten Lebensmittelgeschäften und Supermärkten in gemahlener oder ganzer Form erhältlich. Auch online ist das Gewürz in beiden Varianten zu finden – die Variante aus Grenada wird unter Köchen übrigens am meisten geschätzt und gilt als besonders aromatisch:
Weitere interessante Gewürze
Schon gewusst?
Das kräftige Aroma der Muskatnuss hat auch zu seinem Namen geführt. Das Wort ist dem Altfranzösischen beziehungsweise Mittellateinischen entlehnt und bedeutet in etwa „nach Moschus duftende Nuss“.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze