Spätestens nach dem Trip in die Metropole New York kennt man Bagel. Aber auch hier ist das herzhafte Gebäck inzwischen angekommen, meist belegt als Mittagssnack. Dabei darf das richtige Topping nicht fehlen: Das Bagel-Gewürz hat in Amerika eine steile Karriere hingelegt, ist hierzulande aber noch recht unbekannt. Zu Unrecht.

Manchmal fragt man sich, wie etwas so Simples so gut sein kann – diese Gewürzmischung besteht nur aus wenigen Zutaten, hat es aber in sich. In den USA ist das Bagel-Gewürz als „Everything But Bagel Seasoning“ enorm schnell bekannt geworden, hierzulande ist es aber noch ein Geheimtipp. Der nussige und herzhafte Gewürzmix wird einfach auf den Bagel gestreut – oder die simple Stulle oder wofür es auch immer zweckentfremdet wird – und sorgt dank nussiger Röstaromen und würziger Noten für den letzten Schliff.

Wer die Mischung erfunden hat, ist nicht ganz klar. Diverse Köche der USA streiten sich um den Anspruch. Aber sie wurde schnell so beliebt, dass sie kurzerhand auch ohne Bagel verkauft wurde. „Eveything but Bagel“ eben.

Der Bagel an sich ist anders als das Gewürz keine amerikanische Erfindung. Und es ist auch nicht nur ein Brötchen mit Loch. Vielmehr ist es in Osteuropa entstanden, ein traditionelles Gebäck der Juden und hieß ursprünglich Beigel. Und das schon seit Jahrhunderten, genauer gesagt angeblich seit 1610.

Warum der Bagel erfunden wurde, lässt sich aber nicht genau belegen. Wie bei jeder guten Geschichte ranken sich diverse Mythen um die Entstehung: von vorbereitetem Teig wegen des Kochverbots am Sabbat über die Praxis als To-Go-Snack für Händler bis hin zu einer Erfindung als Königsgeschenk.

Everything Bagel-Gewürz wird als Topping für eine Vielzahl von Speisen verwendet. Allen vorweg natürlich für den Namensgeber, den Bagel. Aber es passt auch hervorragend zu Frischkäse, Sandwiches, Eierspeisen, Salaten, Avocado, Hummus und Bowls. Die Gewürzmischung kann auch zu einer Panade für Fisch oder Fleisch verarbeitet werden.

Idealerweise wird Bagel-Gewürz immer erst am Ende als Topping und kurz vor dem Servieren über das Gericht gegeben. Sonst weichen die Saaten auf und verlieren den nussigen Crunch.