Was ist Mohn?
Seit Tausenden Jahren für Heilung, Würze und Rausch bekannt: Mohn (Papaver somniferum) ist ein Geschmacksgeber mit interessanter Geschichte. In der Küche werden die winzigen, blauen Samen des Mohns geschätzt, die nicht nur nahrhaft sind, sondern auch vielen Gerichten eine einzigartige Textur und einen subtilen Geschmack verleihen.
Herkunft von Mohn
Wir kennen von unseren Feldern vor allem den roten Klatschmohn, doch es gibt sehr viele Arten mit unterschiedlichen Blütenfarben, die Zahlen schwanken zwischen 50 und hundertfünfzig. Der Ursprung des Mohns liegt in den östlichen Regionen des Mittelmeerraums und Asiens, heute wird die Pflanze weltweit angebaut. Die Sorte mit dem intensivsten Aroma kommt aus Australien. Essbar sind die reifen Samen des Schlafmohns.
Die Geschichte des Mohns reicht Tausende von Jahren zurück. Schon in der Antike war Mohn in vielen Kulturen als Nahrungsquelle und Kraftnahrung für Sportler bekannt. Im alten Griechenland wurden die Samen zur Zubereitung von Speisen und in der traditionellen Medizin verwendet, auch die Perser setzten schon früh Mohn bei süßen und herzhaften Gerichte ein.
Bei uns sind eher die blauschwarze Samen populär, die Inder bevorzugen dagegen bis heute vor allem weiße Mohnsamen für Currys & Co.
Geschmack von Mohn
Mohnsamen haben einen zarten, nussigen Geschmack mit einer leicht süßen Note. Sie sind bekannt für ihre knusprige Textur und ihren subtilen Geschmack mit hohem Wiedererkennungswert.
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Verwendung von Mohn
Wofür wird Mohn verwendet?
Mohnsamen werden oft als Topping für Brötchen, Bagels und Gebäck oder auch Müslis und Salate verwendet, um eine knusprige Textur und einen milden Geschmack hinzuzufügen. Auch in herzhaften Gerichten wie Fleischspeisen, Nudel- und Kartoffelgerichten und zu Gemüse machen sich die Samen gut. Hierzulande werden sie allerdings seltener zum Kochen verwendet als im Nahen Osten, der Türkei und Indien. Zudem sind sie ein wichtiger Bestandteil von Gewürzmischungen wie dem „Fünf-Gewürze-Pulver“.
Wie wird Mohn verwendet?
Mohnsamen können einfach roh verwendet werden, verlieren aber auch beim Kochen nicht ihr Aroma. Um den vollen Geschmack von Mohnsamen zu nutzen, werden sie normalerweise leicht geröstet, bevor sie in Rezepte gegeben werden. Dies verstärkt ihr Aroma und verleiht ihnen außerdem eine noch knusprigere Textur.
Ersatz für Mohn – welche Alternativen gibt es?
Mohnsamen haben einen ganz eigenen Geschmack. Eine hundertprozentige Alternative gibt es daher nicht, aber je nach Einsatzzweck können andere aushelfen. Schwarzer Sesam kann für herzhafte Gerichte verwendet werden und Chiassamen für Gebäck. Aber Vorsicht: Letztere werden schleimig, wenn sie mit Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Mohn in Fakten
- Schärfegrad: Nicht scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Mohn?
Der blauschwarze Mohn aus Holland ist bei uns sehr gewöhnlich und entsprechend in zumindest bei REWE und Edeka zu finden. In den Discountern kommt es auf die Sortimentsgröße an. Die aromatische Variante aus Australien und weißer Mohn, um den indischen Gerichten auch ästhetisch nahezukommen, sind hier nur sehr schwer zu bekommen. Online ist Mohn aber in diversen Ausführungen zu finden:
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Schon gewusst?
Die berauschende Wirkung von Mohn ist genauso lange bekannt, wie sein Einsatz in der Küche. Aus dem Saft der Pflanze wird bis heute das Rauschgift Opium gewonnen. Allerdings sind unsere Lebensmittelbestimmungen sehr streng und der Mohn wird regelmäßig Opiat-Kontrollen unterzogen. Im Zweifel wird dann die ganze Charge vernichtet – dass jemand von Mohnkuchen berauscht an der Kaffeetafel sitzt, ist also sehr unwahrscheinlich.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze
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