Was ist Kerbel?
Kerbel, botanisch bekannt als Anthriscus cerefolium, wird für sein subtil süßliches Aroma und seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten geschätzt. Dieses zarte Kraut hat im Laufe der Geschichte in zahlreichen Küchen und Gerichten einen festen Platz gefunden.
Herkunft von Kerbel
Die Verwendung von Kerbel reicht bis in die Antike zurück, die alten Griechen nutzten es als Gewürz und Heilkraut, die alten Römer sorgten bei Hühnerfleischgerichten mit Kerbel für Aroma. Es wurde auch in der mittelalterlichen Kräuterkunde häufig verwendet.
Ursprünglich stammt Kerbel aus Gebieten Westasiens bis hin zum Kaukasus. Da er feuchte und schattige Gebiete mag, ist er heute auch in Ländern wie Frankreich, Deutschland und Russland weit verbreitet. Nicht ganz unschuldig daran ist Karl der Große, der in seiner Landesgüterverordnung in der Liste für Kräuter in Klostergärten auch Kerbel aufführte.
Kerbel ist aufgrund der ähnlich gefiederten Blätter leicht mit Petersilie zu verwechseln, daher stammt auch der Beiname „Französische Petersilie“. Das kommt nicht von ungefähr, das Kraut ist mit Petersilie und Möhre verwandt.
Kerbel wird in der Regel kurz vor oder während der Blütezeit geerntet, wenn sein Aroma am intensivsten ist. Und an Aroma fehlt es nicht, die gesamte Pflanze hat es zu bieten, von den Wurzeln über den Stängel bis zu den Blättern.
Geschmack von Kerbel
Kerbel zeichnet sich durch sein mildes, süßliches Aroma aus. Es erinnert an Anis und Fenchel und durch den leicht pfeffrigen Geschmack auch an seinen Verwandten, die Petersilie.
Verwendung von Kerbel
Wofür wird Kerbel verwendet?
Es gibt Gerichte, die nach dem Würzkraut benannt sind, wie die Kerbelsuppe. Außerdem wird es seinem Beinamen „französische Petersilie“ gerecht und würzt in vielen Rezepten Frankreichs und ist Bestandteil der bekannten Gewürzmischung Fine Herbes.
Aber auch in Soßen, Salaten und Eierspeisen kommt das Aroma gut zur Geltung. Kerbel wird oft zur Garnierung von Fischgerichten, Gemüse und zum Würzen von hellem Fleisch verwendet.
Wie wird Kerbel verwendet?
Beim Würzen mit Kerbel muss man sich nicht zurückhalten, da das Aroma sehr sanft ist. Aber um dieses Aroma zu bewahren, werden die Blätter normalerweise erst kurz vor dem Servieren zu den Gerichten hinzugefügt. Stängel und Wurzeln sind dagegen hitzeresistent.
Verwendet man die getrocknete Variante, sollte Kerbel vorab in Wasser eingeweicht werden, damit das Aroma sich wieder entfalten kann.
Ersatz für Kerbel – welche Alternativen gibt es?
Da es leichte Aromen beider Gewürze mit sich bringt, eignet sich die Kombination aus Anis und Petersilie als Alternative für Kerbel. Die Mischung kann einfach in gleicher Menge zum Gericht gegeben werden.
Kerbel in Fakten
- Schärfegrad: Leicht scharf
- Varianten: Ganz, gerebelt
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Kerbel?
Kerbel ist in den meisten gut sortierten Lebensmittelgeschäften wie REWE und Edeka zu finden, je nach Sortiment auch als frische Variante. Wer nicht fündig wird, kann auf eine große Auswahl in Onlineshops zurückgreifen:
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Schon gewusst?
Der Vergleich zwischen Kerbel und Petersilie geht schon sehr weit zurück. Neben dem Beinamen „Französische Petersilie“ wurde das Kraut schon im Mittelalter auch als „Petersilie der Reichen“ bezeichnet.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze