Was ist Bohnenkraut?
Das kann irreführend sein: Bohnenkraut (Satureja) hat botanisch gar nichts mit der Bohnenpflanze zu tun. Es heißt so, da es durch sein pfeffrig-herbes Aroma der perfekte Begleiter für alle Bohnengerichte ist. Und seine Geschichte reicht weiter zurück, als man vermuten würde.
Herkunft von Bohnenkraut
Schon in der Antike wurde Bohnenkraut das erste Mal in einem italienischen Kochbuch erwähnt und gleich in mehreren Rezepten genannt. Seit dem frühen Mittelalter ist das Kraut in Mitteleuropa bekannt, vermutlich von Mönchen mitgebracht.
So richtig verbreitet hat es sich spätestens, als Karl der Große im 8. oder 9. Jahrhundert seine Landgüterverordnung festsetzte und Bohnenkraut damit für die Kultivierung auf Gütern vorgeschrieben wurde.
Bis heute wird Bohnenkraut weiterhin angebaut und das in diverse Arten, wovon sich zwei in der Kultivierung hauptsächlich durchgesetzt haben: Winter- und Sommerbohnenkraut.
Außerdem gibt es schon, seit die Römer die Pflanze am Limes aussetzten so einige verwilderte Exemplare, dank seiner Anspruchslosigkeit auch überall in Deutschland, Österreich, Asien und Indien. Wer hier Wildpflanzen finden möchte, sollte sich nach kargem Boden umsehen.
Geschmack von Bohnenkraut
Bohnenkraut gehört in die mediterrane Riege und schmeckt wie eine Mischung aus Thymian- und Oreganoaromen, leicht pfeffrig und herb. Das Sommerbohnenkraut ist etwas milder als das Winterbohnenkraut.
Verwendung von Bohnenkraut
Wofür wird Bohnenkraut verwendet?
Naheliegend: zum Würzen von Bohnen. Aber auch zu anderen Hülsenfrüchten passt das Aroma hervorragend.
In Eintöpfen, Suppen und Soßen lässt sich das Kraut gut mitkochen und alles, was deftig ist, profitiert vom Bohnenkrautaroma: Fleisch wie Lamm, Kaninchen und Wild, Kartoffel- und Kohlgerichte, Fisch, Quark, Sauerkraut, Eierspeisen, herbes Salatdressing … die Liste ist lang und erinnert sehr an deutsche Hausmannskost.
Und was in dem Zuge natürlich nicht fehlen darf: Zum Einlegen von Gemüse ist das Kraut auch wunderbar geeignet.
Wie wird Bohnenkraut verwendet?
Bohnenkraut ist sehr intensiv, beim Kochen sollte man entsprechend vorsichtig würzen, um andere Aromen nicht zu sehr zu dominieren. Das Gewürz begleitet mit leichter Schärfe wunderbar lang gegarte Gerichte und kann diesen direkt zu Beginn zugegeben werden.
Bohnenkraut in Fakten
- Schärfegrad: Scharf
- Varianten: Ganz, gemahlen, gerebelt
- Konsistenz: Trocken
Wo finde ich Bohnenkraut?
Bei uns ist Bohnenkraut nach wie vor recht verbreitet und auch im Supermarkt um die Ecke wie REWE eigentlich gut zu finden. Wer nicht fündig wird, hat online eine große Auswahl an allen Varianten des Bohnenkrauts, gerebelt oder gemahlen, Bio oder konventionell angebaut:
Schon gewusst?
Das schon in der Antike bekannte Bohnenkraut war lange das in Europa schärfste Gewürz. Auch als andere Scharfmacher die hiesigen Breitengrade erreichten, wurde es oft als Ersatz für beispielsweise den im Mittelalter sehr teuren Pfeffer genutzt.
Evelyn Marunde
feinkosten Ressort Gewürze