Unkomplizierter Roter
Süffig, frisch und unkompliziert: Das umschreibt die wichtigsten Charakteristika der leichten, duftigen Rotweine aus der Rebsorte Portugieser oder Blauer Portugieser, die neben Spätburgunder und Dornfelder drittwichtigste rote Sorte Deutschlands ist.
Geschichte & Herkunft des Portugieser
Portugieser stammt wahrscheinlich aus dem nordöstlichen Teil Sloweniens und ist im 19. Jahrhundert über Österreich nach Deutschland gelangt. Aufgrund ihrer Ertragssicherheit und Anspruchslosigkeit im Weinberg wurde die Sorte rasch in vielen Anbaugebieten populär. Der Name deutet zwar auf Portugal als Ursprungsland hin, diese Annahme wurde jedoch mittlerweile widerlegt.
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Verbreitung des Portugiesers
Portugieser hat geringe Bodenansprüche, mag es jedoch weder feucht noch kühl. Je nach Land ist er unter verschiedenen Bezeichnungen zu finden. Zu den bekanntesten der über 100 Synonyme gehören Autrichien, Badener, Portugais Bleu und Oportò.
Anbaugebiete für Weißburgunder
- Schwerpunkt:
Mittel- und Südosteuropa - Deutschland:
in Maßen in fast allen deutschen Anbaugebieten, Schwerpunkte: Pfalz (1.086 Hektar), Rheinhessen (926 Hektar) - Weitere wichtige Länder:
Österreich, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Kroatien, Slowenien, Italien, Frankreich
3 Shops für Weißburgunderweine
An- und Ausbau des Portugiesers
Die Rebsorte treibt nicht allzu früh aus und ist deshalb weitestgehend vor Frühjahrsfrösten geschützt. Ihre Erträge müssen reguliert werden, um die Qualität der Trauben zu steigern. Portugieser wird gerne jung getrunken und dazu im Edelstahltank ausgebaut, um seine Fruchtigkeit zu betonen. Bei starker Ertragsbeschränkung und Ausbau im kleinen Holzfass können jedoch gehaltvolle Rotweine mit Lagerpotenzial entstehen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Sektproduktion. Ein Großteil der Portugiesertrauben wird zudem als Weißherbst ausgebaut, als reinsortiger Rosé.
Portugieser-Weine – ein Überblick
Portugieser leuchtet im Glas rubinrot, hat eine frische Säure, ist filigran und zeichnet sich durch sehr feine Fruchtaromen aus. Am ehesten erkennt man Himbeere, Brombeere, Rote Johannisbeere oder Erdbeere. Die Tanninstruktur ist schwach ausgeprägt, weshalb er direkt im Jahr nach der Lese getrunken werden kann. Holzfassgeprägte Varianten zeigen sich weniger fruchtbetont als kräftig, dicht und vielschichtig mit spürbaren, wenn auch samtigen Tanninen. Portugieser werden trocken, halbtrocken oder lieblich ausgebaut. Als Alternative bieten sich Weine aus den roten Sorten Trollinger oder Schwarzriesling an. Als leichte Rotweine können auch sie jung getrunken werden.
Herausragende Weingüter für Portugieser
Genuss rund um Portugieser
Serviert wird ein junger, fruchtbetonter Portugieser in einem Rotweinglas mit schmaler Kelchform. So können sich die Aromen nicht sofort verflüchtigen. Ist der Gerbstoffgehalt höher und der Wein im Holzfass gelagert worden, darf es ein größeres Glas mit bauchiger Rundung sein. Der Wein wird besser belüftet und schmeckt harmonischer.
Trinktemperatur
Fruchtige, junge Varianten können im Sommer leicht gekühlt bei rund 13 °C serviert werden. Fließt Portugieser als Weißherbst ins Glas, reichen Temperaturen zwischen 9 und 13 °C, bei holzfassgelagerten Roten dürfen es 14 bis 16 °C sein.
Welches Essen passt zu Portugieser?
blumiger Weißherbst
- Terrassenwein, zu Vorspeisen, Terrinen, Muscheln
zartfruchtiger Jungwein
- Terrassenwein, leichte Fleischgerichte, Burger, Steak, Pasta
reife, samtige Weine
- Braten, Wild, Hartkäse