Charakteristisch für die am Rhein gelegene Stadt Nierstein ist der landschaftsprägende, eisenoxidhaltige, rot leuchtende Tonschiefer-Boden, der über 200 Millionen Jahre alt ist und besondere Rieslinge entstehen lässt: Sie zeichnen sich aus durch ihre Kraft, Tiefe, Finessenreichtum und moderate Säure aus. Das Rotliegende findet sich vor allem in den Einzellagen des Roten Hangs, der zwischen Nierstein und Nackenheim entlang des Rheins verläuft – auf 800 Metern Breite und rund fünf Kilometern Länge. An seinen Steilhängen wachsen in erster Linie Rieslingreben. Erkunden lässt sich die berühmte Lage bequem zu Fuß über eine Teilstrecke des RheinTerrassenWegs, mit überwältigendem Ausblicken auf den Rhein. Zum Roten Hang gehört Pettenthal – der steilste Weinberg Rheinhessens mit Sonne satt bis weit in die Abendstunden hinein.

Die meisten Winzer Niersteins haben sich auf Riesling spezialisiert. Weiße Burgundersorten, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc oder Spätburgunder spielen hier eher eine Nebenrolle und wachsen ausschließlich auf den Löss und Kalkmergelböden außerhalb der Steilhänge.

Wahrzeichen Niersteins ist der Wartturm im Roten Hang, der höchste Aussichtspunkt in den Weinbergen. Rund um den Marktplatz findet man urige Weinstuben und historische Fachwerkhöfe, die Rheinpromenade lässt sich bequem per Fahrrad erkunden. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Paläontologische Museum und das denkmalgeschützte Sironabad mit Schwefel- und Süßwasserquellen. Wer den Tag vor Ort gemütlich ausklingen lassen möchte, kann eine der unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten nutzen – von kleinen Pensionen bis zum Vier-Sterne-Haus Wein- und Parkhotel Nierstein. Wen es über den Fluss zieht, findet mit den häufig verkehrenden Rheinfähren beste Verbindungen zur südhessischen Seite.