Südlich von Trier beginnt der Bereich Obermosel – auch Südliche Weinmosel genannt –, der bis nach Frankreich reicht. Geologisch, landschaftlich und weinbaulich hat die Mosel hier ein eigenständiges Gesicht: Die Weinberge sind nicht mehr Synonym für steile Schieferhänge, sondern stehen für breit angelegte Rebzeilen, Muschelkalkböden, Mergel und Keuper. Das Tal rund um die Gemeinde Perl und ihre 14 Ortsteile ist weit und Burgundersorten und vor allem die heimische Sorte Elbling dominieren das Sortenspektrum. Auch wenn der Weinbaubereich politisch zum Saarland gehört – als einziger überhaupt –, gehört er weinrechtlich zum Anbaugebiet Mosel.

Neben den tiefgründigen Böden ist das Klima in Perl ideal für den Traubenanbau. Die Balance zwischen warmen Tagen und kalten Nächten, zwischen Sonne und Regen sowie gemäßigte Winter bieten beste Voraussetzungen. Das hatten bereits die Römer erkannt: Die Anfänge des Weinbaus bei Perl reichen über 2.000 Jahre zurück. Die Römer hatten in den Hügeln Reben angepflanzt – unter ihnen Europas wahrscheinlich älteste Weinrebe Elbling, den sie Vitis alba nannten. Die Spezialität der Obermosel ist eine früh reifende Sorte und von der Säurestruktur in etwa mit Riesling vergleichbar. Sie eignet sich sowohl als Stillwein als auch zur Versektung. Sortentypisch ist ein Aromenspektrum aus Zitrone- und Apfel-, zuweilen auch Pfirsichnuancen.

Die Gemeinde Perl liegt im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg – es gibt viele historische, kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Im Archäologiepark Römische Villa Borg kann man auf den Spuren der Römer wandeln, in Nennig ein 10 x 15 Meter großes römisches Mosaik bestaunen und nach dem Länderhopping über die Moselbrücke nach Luxemburg im Europäischen Museum Schengen die Schritte zur Einigung Europas nachvollziehen. Perl besitzt ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz, zudem zahlreiche Weinstuben und Restaurants.