Die kanarische Insel Lanzarote besitzt eine unvergleichliche Landschaft und Vegetation und wurde im Jahr 1993 von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Sie ist Heimat der Bodegas El Grifo, dem ältesten Weingut der Inselgruppe. Nachdem im 18. Jahrhundert über sechs Jahre lang immer wiederkehrende Vulkanausbrüche Lanzarote mehrheitlich mit Lava bedeckt hatten, begannen Landwirte Asche abzutragen und den Mutterboden wieder mit Obst und Wein zu bepflanzen.
Auf dem Landgut El Grifo startete Antonio de Torres Ribera im Jahr 1775 inmitten der kargen und trockenen Vulkanlandschaft mit der Kultivierung erster Reben. Nach familiären Zwistigkeiten verkaufte seine Familie die Ländereien zwischen 1817 und 1824 und der Besitz ging an Ginés de Castro Álvarez und seine Nachfahren über. Seit 1880 ist die heutige Besitzerfamilie Otamendi Rodríguez-Bethencourt am Ruder.
Von Beginn an bestand die Herausforderung darin, mit den extremen klimatischen Bedingungen umzugehen. Über die gesamte Insel wehen ganzjährig starke Winde aus Nord bis Nordost, die den Boden austrocknen. Die Sonne scheint unerbittlich und mit lediglich 150 Millimetern Niederschlag pro Jahr ist Lanzarote die trockenste der Kanarischen Inseln.
Doch der Boden ist fruchtbar: Er ist mit einer dicken Schicht aus Vulkansand bedeckt, der aus kleinen Bimssteinchen besteht, die Wasser und Tau speichern und an die darunterliegenden Schichten abgeben können. El Grifo besitzt Rebstöcke, die 100 bis 150 Jahre alt sind. Ihre Unterlagen wurden noch vor Europas Reblausplage gepflanzt, die die Kanaren nie erreichte.
Damit die Trauben eine Chance hatten zu gedeihen, pflanzte man sie in Vertiefungen in den Boden, in sogenannte Chabocos, und errichtete kleine Steinmäuerchen um die Kuhlen, um sie gegen Passatwinde und Hitze abzuschirmen. Die Reben wurden flach erzogen und wachsen nicht in die Höhe, ihre Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv und mühsam, die Erträge sind gering. Das weißgetünchte Weingut El Grifo inmitten der schwarzen Mondlandschaft ist heute mit modernster Kellertechnik ausgestattet, die mit traditionellen Anbaumethoden kombiniert wird. Das historische Kellereigebäude wird als Weinmuseum genutzt.