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Schwarzriesling

Wissenwertes zur Rebsorte

Von prickelnd bis still

Entgegen jeder Vermutung verbirgt sich hinter Schwarzriesling keine weiße Rebsorte, sondern eine rote, die zur Familie der Burgundersorten gehört. In der Champagne ist sie unter dem Namen Pinot Meunier neben Pinot Noir und Chardonnay an der Entstehung feinster Schaumweine beteiligt, während sie in Deutschland auch als Rotwein zum Tragen kommt.

Geschichte & Herkunft des Schwarzrieslings

Da Riesling und Schwarzriesling sich im Wuchs ähneln und eine vergleichbare Traubenform besitzen, gingen Rebforscher lange Zeit davon aus, dass letzterer eine dunkle Variante des Rieslings sein könnte. Diese Annahme wurde widerlegt, der Name ist geblieben. Als Pinot Meunier ist die Sorte im französischen Burgund seit über 400 Jahren nachweisbar. Auch in Württemberg wird die Rebe bereits seit Jahrhunderten kultiviert.
Herbstlicher Weinberg in der Champagne

Verbreitung des Schwarzrieslings

Schwarzriesling wird vor allem in der französischen Champagne und in Württemberg angebaut – die Weinstile unterscheiden sich jedoch stark. Sind es in Frankreich Schaumweine, die im Vordergrund stehen, gehört Württemberg eher der Rotweinfraktion an. Weitere Anpflanzungen findet man zudem in Großbritannien, Kalifornien, Moldawien, Südafrika, Argentinien, Kanada, Italien, Spanien, Chile und der Schweiz. Dort dienen sie ebenfalls in erster Linie der Schaumweinproduktion.

Anbaugebiete für Schwarzriesling

  • Schwerpunkt:
    Frankreich
  • Deutschland:
    Württemberg (1.245 Hektar), Baden, Pfalz, Franken, Rheinhessen
  • Weitere wichtige Länder:
    Großbritannien, Kalifornien, Moldawien, Südafrika, Argentinien, Kanada, Italien, Spanien, Chile, Schweiz

3 Shops für Schwarzriesling-Weine

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Herbstlicher Weinberg in der Champagne

An- und Ausbau des Schwarzrieslings

Die Rebsorte stellt geringe Boden- und Lagenansprüche und ist infolge des späten Austriebs unempfindlich gegenüber Spätfrösten. Gute Qualitäten liefern kräftige Lehmlössböden. Der Ausbau erfolgt je nach Stil des späteren Produkts nach unterschiedlichen Verfahren (Rotweinherstellung, Schaumweinherstellung).

Schwarzriesling-Weine – ein Überblick

Schwarzrieslinge besitzen als Rotweine eine intensive, rubin- bis ziegelrote Farbe und man findet sie in Deutschland als halbtrockene, trockene oder liebliche Weine, Sekte sowie Weißherbste und weiß gekelterte Blanc de Noirs.
In Frankreich werden Schwarzrieslinge in der Regel weiß gekeltert und als Grundweine für die Erzeugung von Champagner eingesetzt. Sie sind neben Chardonnay und Pinot Noir wichtiger Bestandteil hochwertiger Schaumwein-Cuvées und verleihen ihnen Frucht, Spritzigkeit und Säure.
Als Rotweine vinifiziert erinnern sie im Geruch an Schwarzkirschen, Schwarze Johannisbeeren und Brombeeren. Am Gaumen zeigen sie sich mittelkräftig und feingliedrig, ihr Tanningehalt sorgt für einen weichen und harmonischen Eindruck. Sie können jung getrunken werden, eignen sich bei entsprechender Vinifikation jedoch auch zur Lagerung.
Sucht man nach einer Alternative zu Schwarzriesling, bietet sich Spätburgunder als passender Vertreter an.

Synonyme

Müllerrebe/Pinot Meunier/Millers Burgundy
  • Die Blätter des Schwarzrieslings sind an der Unterseite stark behaart und schimmern weiß. Man könnte meinen, ein Müller habe sie mit Mehl bestäubt.

Herausragende Weingüter für Schwarzriesling

Schwarzriesling-Varianten
  • Rotweine
    In Deutschland werden Schwarzrieslinge reinsortig als trockene Rotweine ausgebaut. Man findet zudem süße Varianten im Kabinett-, Spätlese- oder Trockenbeerenauslesen-Bereich.
  • Blanc de Noirs
    “Weiß aus Schwarz“ – weiß gekelterte Weine aus roten Rebsorten
  • Weißherbst
    Nur reinsortig ausgebaute Roséweine dürfen in Deutschland den Namen Weißherbst tragen.
  • Schaumwein
    Weiß gekeltert findet sich Schwarzriesling vor allem als Cuvéepartner in Champagner wieder. Doch auch außerhalb Frankreichs gibt es Schaumweine, die Schwarzriesling zum Protagonisten oder Mitspieler haben.

Genuss rund um Schwarzriesling

Serviert werden Schwarzriesling-Rotweine am besten in einem Glas mit runder Burgunderform. Die bauchige Rundung schenkt den aromareichen Inhaltsstoffen ausreichend Platz zur Entfaltung. Als Rosé kommen sie in schmaleren Kelchen gut zur Geltung.

Trinktemperatur

  • Schwarzriesling gefällt eine Trinktemperatur zwischen 16 und 18 °C, die nach Alter und Charakteristik variiert: je älter und kräftiger, desto wärmer.
  • Für Weißherbste und Blanc des Noirs darf es mit 9 – 11 ° C ruhig kälter sein.

Welches Essen passt zu Schwarzriesling?

  • fruchtbetont, von sanftem Holzeinsatz geprägt, Gerbstoffe stehen nicht im Vordergrund: Vesper mit Brot und Wurst
  • kräftiger Schwarzriesling: Kurzgebratenes, Braten, Schmorgerichte oder Wild
  • Weißherbst oder Blanc de Noir: Vorspeisen, weißes Fleisch, Fisch, Terrinen
  • Sekt: leichte Speisen, Aperitif