Das malerische Städtchen Bacharach mit seiner über dem Ort thronenden Burg Stahleck zählt zu den schönsten Weinorten des Mittelrheintals. Sehenswert sind neben der weithin intakten Stadtmauer mit Wehrgängen und Türmen unzählige Fachwerkensemble rund um die alte Pfarrkirche St. Peter wie das Alte Haus oder die Ruine der gotischen Wernerkapelle sowie der romantische Malerwinkel am östlichen Ortsrand.

Die Weinberge der Gemarkung verteilen sich auf das Steeger Tal und Rebzeilen entlang des Rheins. Zu den bekanntesten zählen Steeger St. Jost, Bacharacher Wolfshöhle und Hahn. Sie sind nach Süden und Südwesten geneigt, dadurch sonnenexponiert und sorgen mit ihrem devonischen Schiefergestein für ideale topografische und mikroklimatische Voraussetzungen zum Rebanbau. Besonderheit ist die im Rhein gelegene Insel Heyles’en Werth, auf der das Weingut Friedrich Bastian im Alleinbesitz fruchtbaren, sandigen Auenboden mit Riesling-Trauben bepflanzt hat. Kultiviert werden in den übrigen Lagen neben Riesling und Spätburgunder auch Dornfelder, Bacchus, Weiß- und Grauburgunder.

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Mittelrheintal von Literaten und Malern entdeckt, die auf der Suche nach dem Ursprünglichen und Unverfälschten waren. Die romantischen Reisebeschreibungen Friedrich Schlegels und das von Clemens Brentano im Jahr 1801 veröffentlichte Gedicht Zu Bacharach am Rheine lösten einen ersten Rheintourismus aus, der in den kommenden Jahrzehnten durch die neu entstandenen Schiffsverbindungen zwischen Köln und Rotterdam sowie Köln und Mainz nochmals Fahrt aufnahm.

Doch auch heute gibt es für Gäste Vieles zu erkunden: entweder zu Fuß auf einem der Premium-Wanderwege wie Rheinburgenweg und Rheinsteig oder per Rad auf dem Rheinradweg: beides schöne Möglichkeiten, das Tal kennenzulernen. Und wer es gemütlicher mag, lässt sich auf einem der weißen Rheinschiffe sanft durch das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal treiben. Ereignisreiche Tage kann man anschließend in einer der unzähligen Gaststuben der Stadt mit regionalen Spezialitäten wie Mittelrheinziege oder heimischem Wild ausklingen lassen.

Die wärmespeichernden Schieferböden aus dem Devonzeitalter variieren von mittelschwerem Tonschiefer mit einer Flugsandschicht über kristallinen Schiefer, in manchen Lagen zusätzlich mit einem höheren Anteil an Lehm und Feinerde versetzt.