In Oberwesel am Mittelrhein wird Geschichte lebendig. Klingt nach Slogan, ist aber Realität. Wie ein großes Freilichtmuseum liegt das mittelalterliche Städtchen direkt am Rhein und beeindruckt Besucher und vorbeifahrende Schiffstouristen mit seinen Postkartenmotiven. Türme, trutzige Schönburg oberhalb des Ortes, begehbare Stadtmauer sowie Liebfrauen- und Martinskirche sind sehenswerte Wahrzeichen.

Oberwesel gehört mit rund 70 Hektar bestockter Rebfläche zu den größeren Weinbaugemeinden des Anbaugebiets. Die Stadt liegt linksrheinisch inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal bei Rheinkilometer 550. Ihre Weinberge gruppieren sich an schroffen Schieferhängen, die Sonnenwärme speichern und im Winter vor Frost schützen, zudem in den südlich exponierten Seitentälern und auf den Rheinhöhen. Die Böden sind karg und tiefgründig, die Reben müssen tief wurzeln, um die Mineralien in ihre Trauben zu transportieren. Spezialität ist Riesling, doch auch für Spätburgunder schlägt das Herz der Winzer. Darüber hinaus gibts weiße Burgundersorten, Müller-Thurgau und Dornfelder.

Wer sich schon immer mal als Burgfräulein oder Ritter fühlen wollte, kann dies auf der Schönburg, die heute ein bekanntes Burghotel ist. Sehenswert auch das Fachwerkensemble Günderodehaus oberhalb der Stadt, das einst als Kulisse der Heimat-Film-Trilogie diente. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über das Rheintal und die Türme von Oberwesel.

Für historisch Interessierte gibt es eine reich bebilderte Ortschronik, die auf 320 Seiten über die Geschichte der Stadt berichtet – von den ersten Anfängen vor Christus bis zum Jahr 2020. Erhältlich ist sie in der Touristeninfo Oberwesel.

Das Rheintal schützt die Reben vor kalten Winden, die sonnenverwöhnten Steillagen mit ihren Schieferverwitterungsböden sind reich an Mineralien und der vorbeiziehende Fluss reguliert die Temperaturen.