Rund 2.000 Jahre sind vergangen, seit die Römer erstmals Rebzeilen rund um die Stadt Heppenheim anlegten. Mittlerweile wurden diese auf eine Fläche von 180 Hektar ausgedehnt. Heppenheim ist damit größte Weinbaugemeinde des Anbaugebiets Hessische Bergstraße. Rund 75 Prozent entfallen auf Weißwein, etwa 25 Prozent auf rote Sorten.

Die Trauben wachsen in einigen Parzellen auf gelben, flachgründig-steinigen Buntsandsteinböden – eine Ausnahmeerscheinung in der Region – und bringen dort fruchtig elegante Rieslinge hervor. Die übrigen Böden sind von Löss geprägt. Auf ihnen gedeihen Trauben für kräftige Spätburgunder sowie weiße Burgundersorten. Besonderheit ist der Rote Riesling, der erst im Jahr 2002 seine amtliche Zulassung erhielt. Er gilt als Urform des Rieslings und wurde bereits im Mittelalter rund um Heppenheim kultiviert. Heute sind rund 22 Hektar Rebfläche mit ihm bepflanzt.

Das milde Klima, landschaftliche Reize und denkmalgeschütztes Fachwerk locken viele Touristen nach Heppenheim. Weininteressierte können auf dem 23 Kilometer langen Weinlagenwanderweg oder auf dem knapp sieben Kilometer umfassenden Erlebnispfad Wein & Stein Weinbau und Lagen aus nächster Nähe kennenlernen: Über 70 Informationstafel informieren zu Anbau, Bodenarten sowie regionaler Flora und Fauna. 

Wer kulturell unterwegs ist, startet einen Rundgang durch die denkmalgeschützte historische Heppenheimer Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkbauten sowie Kurmainzer Amtshof und katholischer Pfarrkirche St. Peter. Bedeutend auch die auf dem 295 Meter hohen Schlossberg gelegene Starkenburg, die sich nordöstlich der Heppenheimer Altstadt befindet und zu den ältesten Burgen des westlichen Odenwaldes gehört.

Während des Sommers finden an fast jedem Wochenende unterschiedliche Veranstaltungen statt: Einer der schönsten Sommerevents mit überregionalem Bekanntheitsgrad ist der Bergsträßer Weinmarkt. Zehn Tage lang wird in den Altstadtgassen gefeiert und geschlemmt, gibt es ein abwechslungsreiches Musik- und Unterhaltungsprogramm.