Der Ort Groß-Umstadt liegt eingebettet im Naturpark Bergstraße-Odenwald – abseits der übrigen Weinbaugemeinden des Anbaugebiets Hessische Bergstraße. Weinbau ist urkundlich belegt seit dem Jahr 822. Seit 1971 ist Groß-Umstadt Namensgeber für den Bereich Umstadt, da sich drei seiner insgesamt fünf Lagen in der Gemarkung befinden: Umstädter Stachelberg, Umstädter Steingerück und Umstädter Herrnberg. Wahrscheinlich brachten jedoch bereits die Römer erste Rebstöcke in die Region. Der Fund eines Grabdenkmals mit Weintrauben-Darstellungen verweist auf ein römisches Landgut aus den Jahren um 100 n. Chr. Auf seinen Mauern wurde die Evangelische Stadtkirche errichtet.

Die heutigen rund 80 Hektar Rebfläche sind den Sorten Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner, Kerner, Bacchus, Scheurebe, Dornfelder, Portugieser, Ehrenfelser, Chardonnay, Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder sowie Gewürztraminer gewidmet. Sie wachsen an steilen Südhängen des nördlichen Odenwaldes. Ihr Geschmack wird von den vorherrschenden Quarzporphyrböden mit Lössauflage geprägt. Auch wenn die Odenwälder Weininsel über eine niedrigere Durchschnittstemperatur im Vergleich zu den anderen Gemeinden der Hessischen Bergstraße verfügt, lassen Ausrichtung und Neigung der Hänge eine optimale Sonneneinstrahlung zu. Auch die Gefahr von Spätfrösten ist äußerst gering.

Wer Groß-Umstadt besucht, sollte den historischen Marktplatz mit Kopfsteinpflaster und Vierröhrenbrunnen sowie Renaissance-Rathaus nicht verpassen, ebenso die Guts- und Adelshöfe in der Altstadt. Die Evangelische Stadtkirche zählt zu den Wahrzeichen des Ortes.

Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens ist das alljährlich am dritten Septemberwochenende zelebrierte Winzerfest, an dem sich die gesamte Innenstadt in eine Partymeile verwandelt.

Weininteressierte können sich entlang des zwei Kilometer langen Rundwanderwegs Weinlehrpfad anhand zahlreicher Schautafeln über die Geschichte des Umstädter Weinbaus informieren.