Was in der wirtschaftlichen Not der
Nachkriegszeit als Vision der Unternehmensgründerin Sabina Marzadro im
kleinen Trentiner Bergdorf Nogaredo startete, entwickelte sich im Lauf
der Jahre und Jahrzehnte nicht nur zu einem florierenden Unternehmen, sondern
auch zu einem Geheimtipp für Grappa-Enthusiasten. 1949 begann Marzadro mit Unterstützung
ihres Bruders Attilio, den Traubentrester – die „Abfallprodukte“ der
Weinbauern der Gegend - zu verwerten. Anfänglich wurde der Grappa mit nur einem
einzigen Destillierkolben über offenem Feuer produziert.
Hauptabnehmer damals:
die Gastronomen der näheren Umgebung. Bald wurde „der Marzadro“
jedoch zum Geheimtipp – nicht nur, weil er lange Zeit von Attilio im Beiwagen
seiner Moto-Guzzi ausgeliefert wurde. Verarbeitet werden bei Marzadro
ausschließlich regionale Trauben und -Sorten. Die bei der Weinproduktion
anfallenden Kerne, Schalen und Stiele werden fermentiert, der entstehende
Alkohol anschließend schonend destilliert.
Gearbeitet wird bei Marzadro auch
heute noch auf traditionelle Weise ausschließlich mit Kupferkesseln. Das
gewährleistet optimales Aroma und Textur der verschiedenen Grappe. Essentiell für Aroma und Geruchsnote des
jeweiligen Grappa ist die Auswahl der Trauben mit Ihren unterschiedlichen
Charakteristiken. Der hohe Mostanteil zu Beginn der Produktion konserviert die
Duftstoffe zwischen dem Pressen der Trauben und der Verarbeitung bei Marzadro.
Das Geheimnis liegt dabei in der Qualität der Zutaten – deshalb wird
zwischen September und Dezember rund 100 Tage lang rund um die Uhr gearbeitet:
der Traubentrester muss möglichst frisch verarbeitet werden. Wegen der optimalen gleichmäßigen
Temperatur bei der Destillation wird die Maische nicht mehr über offenem Feuer
erhitzt.
Die großen Kupferkessel stehen heutzutage vielmehr im Wasserbad,
dieses sogenannte sogenannte Bagno-Maria-Verfahren sorgt für eine
konstante Brenn-Temperatur und damit optimale Bedingungen für die Destillation
von Spirituosen höchster Qualität. Je nach Endprodukt werden die Grappe bei
Marzadro danach zur Reife in Fässern ausEichen-, Kirsch-, Akazien- oder
Eschenholz gelagert. Ein Teil reift traditionellerweise in speziellen
300-Liter-Amphoren aus Terrakotta. Auch daraus ergeben sich jeweils
unterschiedliche Aroma-Charakteristiken.
Die Grappe von Marzadro unterliegen einer
ständigen Qualitätskontrolle durch das „Istituto Tutela Grappa del
Trentino“, das als zuständiges Prüforgan den echten Grappa aus dem Trentino
schützt. Marzadro legt großen Wert auf die
ansprechende Präsentation seiner edlen Spirituosen: Nicht nur die eleganten
Flaschen sind kleine Kunstwerke, teilweise werden sie in exquisiten
Schatullen aus Holz verpackt, die den exquisiten Charakter noch
unterstreichen.