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Italienischer Espresso, oder Caffè wie man in Italien sagt, ist mehr als nur ein schnelles, belebendes Heißgetränk. Er ist ein willkommener Anlass, Menschen zusammen und ins Gespräch zu bringen. In Italien ist man sich dieser wichtigen gesellschaftlichen Bedeutung bewusst: In jeder Kommune wird der maximale Preis eines Espressos festgelegt, so dass möglichst jeder an der italienischen Kaffeekultur teilhaben kann.
Heute bereiten sich viele zuhause ihren Espresso zu und für manchen Kaffeeenthusiasten ist dies ein bis ins Detail ausgeklügeltes Prozedere. Erfahre mehr über diese Kaffeespezialität, über ihre Herkunft, die richtige Zubereitung und das notwendige Equipment.
Was ist Espresso?
Herkunft: Kaffee unter Hochdruck
Die Espresso-Kultur konnte sich erst entwickeln, als der Caffè frisch und tassenweise an der Bar zubereitet werden konnte. Einen wichtigen Beitrag dazu leistete die Espressomaschine von Luigi Bezzera. Er meldete 1901 ein Patent für eine Maschine an, die Kaffee schnell brühen konnte, indem sie heißes Wasser unter hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl presste. Es gibt Berichte darüber, dass diese „Dampfmaschine“ großes Aufsehen erregte, jedoch einen nur mit sehr viel Zucker trinkbaren Kaffee extrahierte. Der Grund: Das Wasser war zu heiß, so dass zu viele Bitterstoffe freigesetzt wurden.
Geschmack: kräftig und harmonisch
Einen perfekt zubereiteten Espresso erkennst du an seinem intensiven und ausgewogene Geschmack und seiner samtigen Crema. Die wichtigsten Variablen für einen gelungenen Espresso sind das fein gemahlene Kaffeemehl, der Wasserdruck und die Wassertemperatur. Der Geschmack eines Espressos kann vielfältig sein, von fruchtig-säuerlich bis schokoladig-süß, je nach verwendeten Bohnen und der Röstung.
Traditionell verwenden italienische Baristas kräftig geröstete Robustabohnen. Sie bilden eine dichte Crema und zeichnen sich durch ihren belebenden Koffeeingehalt (2,2 bis 2,7 %) aus. Heute bevorzugen viele Kaffeeliebhaber Espresso aus Arabicabohnen wegen ihrer feineren, komplexeren Aromen. Es verlangt mehr Geschick damit eine standfeste Crema zu erzeugen und der Koffeeingehalt von Arabicas (1,2 bis 1,5 %) liegt deutlich unter dem von Robustabohnen. Das Beste aus beiden Bohnen-Welten vereinen Mischungen aus Robusta und Arabica.
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Zubereitung: Details, auf die es ankommt
Wenn du einen klassischen italienischen Espresso in der Siebträgermaschine zubereiten möchtest, kannst du dich an folgenden Eckdaten orientieren:
- 7 bis 10 g fein gemahlenes Kaffeemehl ergeben bei
- 20 bis 30 s Durchlaufzeit
- 20 bis 30 ml Espresso
Uns so gehst du Schritt für Schritt vor: Zuerst füllst du das Sieb mit fein gemahlenem Kaffeemehl und drückst dieses mit dem passenden Tamper gleichmäßig an. In der Regel haben die Siebe innen eine Markierung, an der du dich orientieren kannst. Vor der Extraktion solltest du den Brühkopf kurz durchspülen, um ihn von Kaffeeresten zu befreien und gleichmäßig zu temperieren. Danach setzt du den Siebträger ein und stellst – je nach verwendetem Sieb – ein oder zwei vorgewärmte Espressotassen unter die Ausgabe. Ganz wichtig: Danach beginnst du sofort mit dem Bezug, damit das trockene Kaffeepulver nicht im Sieb „verbrennt“.
Die Wassertemperatur sollte um die 90 °C liegen und der Espresso mit einem Druck von ca. 9 bar durch das Kaffeemehl gepresst werden. Diese Vorgaben beachtet in der Regel deine Espressomaschine, ohne dass du dich darum kümmern musst. Wenn alles passt, erhältst du einen Espresso mit der perfekten Balance von Aroma, Körper und Crema. Für viele Kaffeespezialitäten – wie zum Beispiel für den Cappuccino oder den Latte Macchiato – bildet die Extraktion eines Espressos die Basis.
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Mit welchem Equipment gelingt mir der perfekte Espresso?
Für die Zubereitung eines authentischen Espressos ist eine Siebträger-Espressomaschine unerlässlich. Diese Maschinen ermöglichen eine präzise Kontrolle von Temperatur und Druck. Eine hochwertige Kaffeemühle ist ebenfalls wichtig, um den Kaffee fein und gleichmäßig zu mahlen. Zudem spielen die Qualität des Wassers und die Frische der Bohnen eine entscheidende Rolle. Und nicht zu vergessen: Der zum Sieb passende Tamper, um das Kaffeemehl anzudrücken.
Alternativ zur Siebträgermaschine kannst du beispielsweise mit Espressokännchen für den Herd oder einem Kaffeevollautomaten einen aromatischen Espresso ausgeben.
FAQ
Enthält ein Espresso viel Koffein?
Espresso ist zwar eine starke Kaffeespezialität, aber sie wird nur in kleinen Mengen von 20 bis 30 ml zubereitet. 125 ml klassischer Filterkaffee enthält im Vergleich mehr Koffein. Ein grober Anhaltspunkt in Zahlen: 30 ml Espresso enthalten ca. 33 mg Koffein, 125 ml Filterkaffee ca. 100 mg. Mitentscheidend für den Koffeingehalt ist das verwendete Kaffeemehl: Robustabohnen enthalten rund doppelt so viel Koffein wie Arabicabohnen.
Wie heißt der Espresso – oder vergleichbare Kaffeespezialitäten – in anderen Ländern?
- Italien: Caffè
- Frankreich: Café
- Spanien: Café solo
- Portugal: Bica
- Österreich: Mokka
Welche Fehler können bei der Zubereitung eines Espresso passieren?
Während der Extraktion entstehen deutlich mehr als 30 ml Espresso:
- Du hast zu wenig Kaffeemehl verwendet und/oder
- Du hast das Kaffeemehl nicht fein genug gemahlen
Während der Extraktion entstehen deutlich weniger als 30 ml Espresso:
- Du hast zu viel Kaffeemehl in das Sieb gegeben und/oder
- Du hast das Kaffeemehl zu fein gemahlen
Der Espresso schmeckt unangenehm säuerlich:
- Du hast zu wenig Kaffeemehl in das Sieb gegeben
- Du hast das Kaffeemehl zu grob gemahlen
- Das Wasser in der Maschine ist nicht heiß genug
Der Espresso schmeckt bitter:
- Du hast zu viel Kaffeemehl in das Sieb gegeben
- Du hast das Kaffeemehl zu fein gemahlen
- Das Wasser in der Maschine ist zu heiß
Was ist ein Sospeso?
Der "Caffè Sospeso" ist eine neapolitanische Tradition. An der Bar bezahlt man nicht nur seinen eigenen, sondern noch einen zweiten Caffè. Dieser „Aufgehobene“ wird später an jemanden ausgegeben, der sich gerade keinen Kaffee leisten kann. Eine Geste der Solidarität, die verdeutlicht, wie wichtig in Italien die Kaffeekultur für die Gemeinschaft ist.
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Fazit: Espresso bringt Menschen zusammen
Espresso ist mehr als eine stimulierende Kaffeespezialität; er ist ein Ausdruck von Kultur und Gemeinschaft – schnell an der Bar genossen oder als Abschluss eines gemeinsamen Essens. Heute kannst du dir mit dem passenden Equipment und ein bisschen Übung auch zuhause einen ausgezeichneten Espresso zubereiten. Beinahe täglich gibt es in der Barista-Community neue Erkenntnisse, wie ein perfekter Espresso schmeckt, aussieht und zubereitet wird. Doch letzten Endes zählt nur eines: dein Geschmack.
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