Süßholz kann geraspelt werden – nicht nur als Redewendung. Schon in der Antike wusste man Süßholz zu schätzen und setzte es zu ganz unterschiedlichen Zwecken ein. Heute verbinden wir es vor allem mit Lakritz, aber die exotischen Aromen eignen sich auch wunderbar zum Würzen.

Süßholz kennt man auch als Lakritzwurzel und das verrät schon den Haupteinsatzzweck. Es handelt sich um eine in Europa beheimatete Staude (Glycyrrhiza glabra), deren Wurzeln ein angenehm süßliches Aroma verbreiten. Heute ist sie vor allem in der Mittelmeerregion und in Westasien zu finden. Wer Süßholz naschen will, muss etwas Geduld mitbringen: Etwa sechs Monate dauert der Trocknungsprozess.

Bereits seit der Antike werden die Wurzeln für verschiedene Zwecke eingesetzt. Medizinisch, als Gewürz oder auch einfach zum Süßen. Es gehörte zur Ausrüstung römischer Soldaten und Hildegard von Bingen fand, dass Süßholz für eine fröhliche und ausgeglichene Stimmung im Mund sorgt. Ein englischer Apotheker machte schließlich eine Süßigkeit aus der Wurzel und bis heute kennen wir Süßholz vor allem aus der Herstellung von Lakritz. Der Name ist ein Hinweis: „Lakritz“ kommt von den griechischen Wörtern für „süß“ und „Wurzel“.

Das Aroma von Süßholz ist unverkennbar: anisartig und süß, manchmal mit leichten Bitternoten.