Ganze und halbierte Rocoto-Chilis
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Rocoto-Chili

Auffällige Chilis aus den Anden

Was ist Rocoto-Chili?

Der Überbegriff Rocoto bezeichnet eine ganze Gruppe von Chilis. Und die sind recht auffällig: Von den behaarten lila Blättern bis zu den schwarzen Samen stechen die Rocotos aus der Menge der Chilisorten heraus.
Rocoto ist keine spezifische Chilisorte, sondern der allgemeine Name für Chilis, die zur Hauptgruppe Capsicum pubescens gehören. Rocoto-Chilis sind in verschiedenen Regionen auch unter anderen Namen bekannt: als Locoto in Bolivien und Peru, als Manzano in Chile und als Chile Peron in Mexiko. Als Spitzname hat sich „Baumchili“ durchgesetzt, da der Stamm verholzt. Die Pflanzen wachsen ähnlich wie Weinranken und erreichen eine Höhe von bis zu 2 Metern und mehr.
Der Begriff „pubescens“ bedeutet behaart und bezieht sich auf den Flaum der Pflanzenblätter, die zur Wassersammlung dienen. „Rocoto“ kommt wiederum von den Inkas, bei denen die Schote als „Rocot uchu“, als „breite Chili“ bekannt war. Neben der breiten Form fallen Rocotos vor allem durch das sehr fruchtige Aroma, lilafarbene Blätter und die ungewöhnlichen schwarzen Samen auf.

Woher kommt Rocoto-Chili?

Rocotos sind in Mittel- und Südamerika beheimatet, insbesondere in den Anden, in den Hochlagen Boliviens. Dort wurden sie bereits vor Jahrtausenden von den Inkas gezüchtet.

Wie viel Scoville hat ein Rocoto-Chili?

Der Rocoto-Chili erreicht im Durchschnitt 50.000-100.000 Scoville, das ist schon sehr scharf. Die Schärfe der Chilisorten der Capsicum pubescens wird von vielen Menschen außerdem noch intensiver wahrgenommen. Das Capsaicinoid Dihydrocapsaicin ist höher als bei beispielsweise Habaneros, was die Schärfe anders erscheinen lässt. Allerdings scheinen die Schmerzrezeptoren unterschiedlich zu reagieren: Einige empfinden sie als schärfer, andere als angenehmer.
Peruanisches Fischgericht Ceviche auf Teller

Mit Rocoto-Chili kochen

Wofür verwendet man Rocoto-Chili?

Rocoto-Chilis haben einen fruchtigen Geschmack mit einer typisch tropischen Note. Da die Schoten dickfleischig sind, werden sie in Südamerika meist frisch verwendet. Sie kommen kleingehackt in Salsas, Saucen, in das Fischgericht Ceviche oder werden wie im peruanischen Nationalgericht Rocoto Rellenos im Ganzen gefüllt und mit Käse überbacken.

Wie verwendet man Rocoto-Chili?

Wer Rocoto-Chilis frisch bekommt, kann diese wie im Herkunftsland direkt in die Gerichte schneiden. Hierzulande ist aber eher die Paste oder die Pulverform zu bekommen, beides kann beim Kochen an die Gerichte gegeben werden.

Welche Produkte gibt es mit Rocoto-Chili?

Es gibt verschiedene Produkte mit Rocoto-Chili, darunter verschiedene Hot Sauces und Fruchtaufstrich.

Ersatz für Rocoto-Chili – welche Alternativen gibt es?

Wenn Rocoto-Chilis nicht verfügbar sind, kann man auf andere scharfe Chilisorten wie Habaneros zurückgreifen.
Rocoto-Chili in Fakten
  • Scoville: 50.000 - 100.000
  • Herkunft: Mittel- und Südamerika
  • Varianten: Samen, frische Früchte, getrocknet (ganz, geschrotet, gemahlen), gefriegetrocknet, Paste

Wo finde ich Rocoto-Chilis?

Wer Rocoto-Chilis sucht, sollte sich lieber online als im Supermarkt umschauen. Von Online-Händlern werden nicht nur Samen, sondern auch Pulver und Pasten aus Rocoto-Chilis verkauft.

Weitere spannende Chilisorten

Schon gewusst?
In Peru haben Rocotos zwar den Spitznamen „Gringo-Killer“, sind also nichts für touristische Mägen und die besondere Schärfe durch die andere Zusammensetzung der Capsaicinoide ist bekannt. Aber gleichzeitig gelten sie als besonders bekömmlich, da die Schärfe angeblich zwar auf die Geschmackszellen Auswirkungen hat, nicht aber auf den Verdauuungstrakt.
Evelyn Marunde
Evelyn Marunde
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