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Johannisbrot Gewürz

Süße Frucht der Ägypter

Was ist Johannisbrot?

Johannisbrot (Ceratonia siliqua), auch Carob genannt, wird in vielen Teilen der Welt für seine einzigartige Süße und vielseitigen Anwendungen geschätzt. Diese Frucht stammt von einem immergrünen Baum und hat eine ereignisreiche Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht.

Herkunft von Johannisbrot

Heute ist das Johannisbrotbaumgewächs in vielen subtropischen Regionen der Welt zu finden. Es gedeiht besonders gut in Ländern wie Spanien, Portugal, Griechenland, Südafrika, den USA und der Türkei, wo das warme Klima und die sonnigen Bedingungen ideale Wachstumsbedingungen bieten.
Die langen, braunen Schoten hängen an den Johannisbrotbäumen, die bis zu 18 Meter hoch werden können. Diese Früchte waren und sind oft eine wichtige Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Nach der Ernte werden die Hülsen getrocknet und die Samen daraus entfernt.
Die Schoten und das Fruchtfleisch werden getrocknet und gemahlen, um süßes, kakaoähnliches Pulver, Carob genannt, herzustellen. Auch die kleinen schwarzbraunen Kerne werden verwendet und zu dem bekannten Johannisbrotkernmehl verarbeitet.
Die Geschichte des Johannisbrots reicht Tausende von Jahren zurück, bis ins Altertum. Die Pflanze wurde vermutlich in Ägypten zum ersten Mal kultiviert und von Arabern in der gesamten mediterranen Region verbreitet. Auch die alten Griechen und Römern schätzten die Frucht sehr und verwendeten das Johannisbrot oft als Süßstoff.
Sogar in der Bibel wurde sie als Nahrung des Johannes des Täufers erwähnt, der die Durchquerung der Wüste mit nichts als einer Handvoll der Frucht überstand – daher hat sie angeblich auch seinen Namen. Eine andere Herleitung des Namen, dass der Johanniterorden den Baum mit der schmackhaften Frucht populär machte, verbreitete und Namenspate war.

Geschmack von Johannisbrot

Johannisbrot zeichnet sich durch seinen natürlichen, intensiven und süßen Geschmack aus, der an Kakao erinnert, aber ohne dessen Bitterkeit. Es hat fruchtige, karamellartige Aromen mit einer leicht nussigen Note.
Johannisbrotmehl und Schoten

Verwendung von Johannisbrot

Wofür wird Johannisbrot verwendet?

Johannisbrot wird oft als natürlicher Süßstoff in Backwaren, Desserts oder als Aufstrich verwendet. Es kann Zucker oder Honig in Rezepten ersetzen und verleiht den Gerichten eine angenehme Süße. So gibt er über Quark und Müsli gestreut ein feines Kakaoaroma. Man kann ihn auch als Ersatzkakao oder -kaffee anrühren, das ist sogar so beliebt, dass Karubenkaffee ein Begriff ist.
Darüber hinaus wird es in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Schokolade und anderen Süßwaren verwendet. Die gemahlenen Samen werden oft als Verdickungsmittel von Saucen und Suppen eingesetzt.

Wie wird Johannisbrot verwendet?

Johannisbrotpulver kann als Ersatz für Kakaopulver genauso verwendet werden: Beim Backen oder Kochen dazugegeben oder über das Dessert gestreut.

Ersatz für Johannisbrot – welche Alternariven gibt es?

Johannisbrotpulver dient als Alternative für Kakaopulver und andersherum. Und wer Johannisbrotkernmehl zum Andicken nutzen möchte, findet vielleicht stattdessen Reismehl oder Guarkernmehl.
Johannisbrot in Fakten
  • Schärfegrad: Nicht scharf
  • Varianten: Gemahlen
  • Konsistenz: Trocken

Wo finde ich Johannisbrot?

Johannisbrotmehl oder Carobmehl ist eher im Reformhaus und Apotheken als im Supermarkt zu finden. Und natürlich online:
Schon gewusst?
Johannisbrot wurde früher weitverbreitet als Referenzgewicht für Edelmetalle verwendet. Erstaunlicherweise haben die Körner ein konstantes Durchschnittsgewicht: 200 Milligramm. Und schon kleine Gewichtsunterschiede lassen sich bei ihnen sehr genau schätzen. So wurden in der Antike Diamanten gewogen. Die Bezeichnung Karat lässt sich über mehrere Sprachen bis zum Johannisbaum zurückverfolgen. Und Charruba, eine arabische Gewichtseinheit, orientiert sich nach wie vor am Gewicht des Johannisbrotsamens.
Evelyn Marunde
Evelyn Marunde
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